Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim
Die Staatsanwaltschaft Heidelberg führt aktuell ein Ermittlungsverfahren gegen insgesamt acht Personen, darunter eine Frau, die im Verdacht stehen, einen 25-jährigen Mann körperlich misshandelt und antisemitisch beleidigt zu haben.
Dem aktuellen Ermittlungsstand zufolge besuchte der Geschädigte am Samstagmorgen des 29.08.2020 gegen 01:00 Uhr eine Verbindungsfeier der Heidelberger Burschenschaft Normannia. Hierbei soll der Geschädigte antisemitisch beleidigt, mit Münzen beworfen und mit Gürteln auf die Beine sowie gegen den Rücken geschlagen worden sein.
Die Ermittlungen wurden unmittelbar nach Erstattung der Strafanzeige durch den Geschädigten am 29.08.2020 durch die Kriminalinspektion 6 - Staatsschutz - der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg unter Beteiligung der Kriminaltechnik und der forensischen IT aufgenommen. Im Zuge der Vollstreckung eines am 02.09.2020 durch die Staatsanwaltschaft Heidelberg beantragten und durch das Amtsgericht Heidelberg erlassenen Durchsuchungsbeschlusses konnte umfassendes Beweismaterial aufgefunden und sichergestellt werden.
Insgesamt wurden bislang 27 Teilnehmer an der Feierlichkeit ermittelt, von denen acht Personen beschuldigt werden, an den Straftaten beteiligt gewesen zu sein. Die Ermittlungen werden teilweise länderübergreifend geführt, u.a. im Saarland und in Nordrhein-Westfahlen.
Es zeichnet sich ab, dass es sich bei dem Schlagen mit den Gürteln, der sogenannten "Gürtelung", um ein gängiges Ritual der tatverdächtigen Personen handeln soll.
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Christopher Weselek
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