Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Mannheim und des Polizeipräsidiums Mannheim
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim wurden nach monatelangen Ermittlungen durch das Amtsgericht Mannheim Haftbefehle gegen einen 31-jährigen, einen 34-jährigen und einen 50-jährigen Mann - allesamt deutsche Staatsangehörige - erlassen. Sie stehen im dringenden Verdacht, sich in wechselnden Besetzungen wegen schweren Bandendiebstahls und gewerbsmäßigen Bandenbetrugs strafbar gemacht zu haben.
Zudem wurden am frühen Morgen des 23.11.2020 unter Federführung der Ermittlungsgruppe Eigentum des Polizeipräsidiums Mannheim und unter Beteiligung des Spezialeinsatzkommandos (SEK) und der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit Rheinland-Pfalz sowie des Polizeipräsidiums Rheinpfalz mit über 80 Beamtinnen und Beamten zwei Objekte in Neustadt a.d.W. und eines in Friedelsheim durchsucht. Dabei konnten rund 20.000 EUR Bargeld, Schmuck, eine Rolex-, eine Glashütte- und eine Omega-Uhr sowie vier Fahrzeuge im Wert von geschätzt 100.000 EUR sichergestellt werden, bei denen zum Zwecke der Vermögensabschöpfung die Einziehung in Betracht kommt.
Die Tatverdächtigen sollen sich im Zeitraum Ende Mai bis 09.11.2020 in insgesamt 18 Fällen den Zutritt zu den Anwesen älterer Geschädigter verschafft haben, um aus den Anwesen insbesondere Bargeld und Schmuck zu entwenden. Hierzu sollen die Tatverdächtigen in typischer Arbeitsbekleidung für Dachdecker bei den jeweiligen Geschädigten erschienen sein und auf einen angeblichen Schaden am Kamin oder Dach hingewiesen haben. Die Tatverdächtigen sollen in der Folge angeboten haben, die erforderlichen Arbeiten unkompliziert und kostengünstig auszuführen, um so in das Haus gelassen zu werden. Hierbei soll ein Tatverdächtiger die älteren Geschädigten abgelenkt haben, damit sich der zweite Tatverdächtige währenddessen ungestört im Objekt bewegen und dieses nach Wertgegenständen sowie Bargeld durchsuchen konnte. Im Anschluss sollen die Tatverdächtigen die Anwesen unter dem Vorwand wiederzukommen mit ihrer Beute verlassen haben. In einem Fall sollen die Tatverdächtigen auch 5.000 EUR Anzahlung für angebliche Dacharbeiten von einer Geschädigten verlangt und mit dieser einen Geldautomaten aufgesucht haben, um letztlich das ausbezahlte Geld ohne Gegenleistung zu behalten.
Den drei Tatverdächtigen werden insgesamt 18 Taten, die teilweise im Versuchsstadium blieben, zur Last gelegt. Der 31-jährige soll an allen, der 34-jährige an sechs und der 50-jährige Tatverdächtige an 13 Taten direkt beteiligt gewesen sein. Die Taten wurden in Mannheim (4), Ludwigshafen am Rhein (6), Frankenthal (5), Worms (2) und Frankfurt a.M. (1) begangen. Bei der Tat in Frankfurt am 19.08.2020 sollen die Tatverdächtigen 100.000 EUR Bargeld erbeutet haben. Die älteste Geschädigte bei den Taten war 94 Jahre alt.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim wurde durch das Amtsgericht Mannheim Haftbefehl gegen die drei im Rahmen der Durchsuchungen festgenommenen Tatverdächtigen wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr erlassen. Sie wurden am 23.11.2020 nach der Vorführung beim Ermittlungsrichter und Eröffnung der Haftbefehle in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim und der Ermittlungsgruppe Eigentum des Polizeipräsidiums Mannheim, insbesondere auch zu weiteren möglichen Taten der Tatverdächtigen, dauern an.
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