In dem Glauben, die Begünstigte einer Gewinnausschüttung gewesen zu sein, kaufte eine 72-Jährige aus Sankt Michaelisdonn in dieser Woche Gutscheinkarten im Wert von mehreren tausend Euro und übermittelte die Codes einem Telefonbetrüger.
Trotz vorangegangener Warnungen vor betrügerischen Maschen durch ihre Tochter fiel eine Seniorin auf die Masche des falschen Gewinnversprechens rein. Bereits am Dienstag erhielt die Dame den Anruf eines Mannes, der ihr einen Gewinn in Höhe von 49.600 Euro in Aussicht stellte. Allerdings, so der Unbekannte, würden vor der Geldübergabe Notarkosten in Höhe von 3.000 Euro fällig werden. Diese habe die Gewinnerin in Form von Google-Play-Karten und den entsprechenden Gutschein-Codes zu begleichen. Die Rentnerin besorgte die gewünschten Karten und teilte dem Gauner die entsprechenden PINs mit. Ihren Gewinn sah die Geschädigte nicht, erhielt allerdings am gestrigen Tag erneut einen Anruf mit der vermeintlich freudigen Nachricht, dass ihr Gewinn doch höher sei und deshalb auch die Notarkosten gestiegen seien - um weitere 3.000 Euro. Die Anzeigende suchte erneut einen Markt auf, erwarb die Karten und teilte dem Betrüger wieder die Zugangsdaten mit. Zwischenzeitlich informierte eine Mitarbeiterin des Marktes, in dem die Dithmarscherin die Karten erwarb, über Umwege eine Angehörige und berichtete dieser von den seltsamen Einkäufen der älteren Dame. Damit hatte der Betrug glücklicherweise ein Ende, allerdings lag der Schaden bis dahin bereits bei insgesamt 6.000 Euro.
Am heutigen Tag suchte die Geschädigte die Polizei auf. Wie viele vergleichbare Opfer war auch sie über Betrügereien aufgeklärt und hätte nicht vermutet, jemals auf eine solche Tat hereinzufallen. Angehörige und Freunde sollten aus diesem Grund nicht müde werden, ältere Menschen über betrügerische Machenschaften zu informieren, um sie davor zu schützen.
Merle Neufeld
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