„Romance-Scamming“ – Vorsicht bei virtuellen Bekanntschaften; Geschädigte um 15.000EUR erleichtert
Love- oder Romance-Scamming hat mit Liebe und Romantik nur wenig zu tun, stattdessen handelt es sich dabei um eine äußerst perfide Betrugsmasche.
Das Ganze fängt als vermeintlich harmloser Internet-Flirt an. Die Scammer lernen ihre Opfer auf Dating-Apps oder in sozialen Medien kennen und beeindrucken dabei durch scheinbar seriöse aber dennoch ungewöhnliche Lebensgeschichten. Dabei sind sie sind vor allem eins: äußerst überzeugend!
Sowohl Scam-Männer als auch Scam-Frauen schaffen es, sich im täglichen Leben ihrer Opfer unverzichtbar zu machen - und zwar ohne ein einziges, persönliches Treffen. Stattdessen werden die Opfer mit Aufmerksamkeit und Liebesbekundungen überhäuft, oftmals wird stundenlang gechattet oder telefoniert. Zu Beginn geht es dabei keinesfalls um Geld, stattdessen wird über den mutmaßlich seriösen Beruf, die Liebe sowie die gemeinsame Zukunft gesprochen.
Anschließend geben die virtuellen Partner vor, z.B. bei einer Geschäftsreise in Westafrika, in Geldnot geraten zu sein. Oder sie benötigen Geld für eine wichtige Operation ihrer Angehörigen. Auch gestohlene Koffer oder Pässe, unbezahlter Lohn oder unbezahlte Hotelrechnungen sollen das Opfer dazu bringen, Geld zu überweisen.
Dieser Betrugsmasche fiel in der vergangenen Woche auch eine 40-Jährige Frau aus Mannheim zum Opfer. Die Geschädigte lernte ihren Scammer im November 2020 via Facebook kennen. Dieser gab unter Angabe eines falschen Namens vor, als Krankenhausausstatter in Kambodscha tätig zu sein. Im fortlaufenden Kontakt behauptete der Beschuldigte in große finanzielle Nöte gekommen zu sein. Der Scammer war mit dieser Geschichte derart überzeugend, dass die Geschädigte letztendlich insgesamt 15.000EUR auf zwei Bankkonten des Mannes überwies. Nach polizeilicher Meldung durch das Betrugsopfer, gelang es den zuständigen Kollegen 3.000EUR auf einem der Konten einzufrieren und zu beschlagnahmen.
So erkennen Sie Love-Scammer:
- Die erste Kontaktaufnahme findet über Soziale Medien oder
Dating-Plattformen statt. - Die meisten Betrüger kommunizieren in gutem Englisch. - Während männliche Scammer auf Bildern oft Uniformen tragen,
locken die weiblichen Scammer mit einem attraktiven
Erscheinungsbild mit leichter Bekleidung. - Scammer überhäufen ihre Opfer bereits früh mit Komplimenten und
überschwänglichen Liebesbekundungen. - Die Geldnotsituation steht oft im Zusammenhang mit einem
Aufenthalt in Westafrika, Russland oder Südostasien. Sie haben den Verdacht, gescammt worden zu sein?
Das können Sie tun:
- IGNORIEREN: Gehen Sie nicht auf die Forderung ein und überweisen
Sie auf keinen Fall Geld. - SICHERN: Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis. - HILFE HOLEN: Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. - BLOCKIEREN: Brechen Sie jeglichen Kontakt ab. Für Opfer von Love-Scamming ist dies oftmals mit hohem emotionalen Stress verbunden. Sollten Sie dahingehend Hilfe oder psychologische Beratung benötigen, wenden Sie sich jederzeit an unsere Beratungsstelle BEKO Rhein-Neckar:
https://www.beko-rn.de/
Für weitere Auskünfte stehen auch die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Polizeipräsidiums Mannheim sowohl in Mannheim, Tel.: 0621/174-1212, als auch in Heidelberg, Tel.: 06221/99-1234, sowie jede andere Polizeidienststelle zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Thema "Romance-Scamming" finden Sie hier:
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mannheim
Nadine Kollmar
Telefon: 0621 174-1111
E-Mail: mannheim.pp.sts.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/