In aller letzter Sekunde Trickbetrug erkannt – Besonders dreiste Masche, Polizei warnt
Am Mittwochmorgen gegen 07:30 Uhr meldete sich bei einer 70-Jährigen telefonisch ein ihr unbekannter Mann, der vorgab Richter zu sein. Da ihre Tochter angeblich einen Unfall verursacht habe, stehe nun eine Haftstrafe im Raum. Außerdem würde das Gespräch aufgezeichnet werden, weshalb sie nicht auflegen dürfe. Sofort reichte der Mann das Telefon an seine Komplizin weiter, die sich wiederum als Tochter ausgab und den Unfall bestätigte. Noch bevor die 70-Jährige etwas sagen konnte, übernahm der angebliche Richter erneut das Gespräch und teilte mit, dass nun auch der Staatsanwalt mit ihr sprechen wolle. Daraufhin meldete sich eine zweite männliche Person, die angab, dass nur die Bezahlung einer Kaution in Höhe von mehreren Zehntausendeuro eine Haftstrafe abwenden könne.
Die 70-Jährige, die fest glaubte mit Amtspersonen zu sprechen, stimmte schließlich zu. Daraufhin verlangte der Trickbetrüger eine Mobilfunknummer, auf welcher er auch wenige Sekunden später anrief und die Frau aufforderte, ja nicht aufzulegen. Die massiv verbal unter Druck gesetzte Frau suchte sofort eine Bankfiliale auf und hob die geforderte Geldsumme ab. Als sie sich auf den Weg zum Treffpunkt machte, kamen ihr dann doch erhebliche Zweifel, weshalb sie sofort die Polizei verständigte. Zu einer Geldübergabe kam es glücklicherweise nicht. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Polizei gibt folgende Warnhinweise:
-Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als
Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. -Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen
Verhältnissen preis. -Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie
sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die
jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen
Sie sich den Sachverhalt bestätigen. -Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert:
Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen
nahestehende Personen. -Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an
unbekannte Personen. -Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie
unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110. Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mannheim
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Jenny Elsberg
Telefon: 0621 174-1111
E-Mail: mannheim.pp.sts.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/