Zielfahnder des Landeskriminalamtes MV in Polen und Belgien erfolgreich

"Schwerer Bandendiebstahl" und "Gewerbsmäßiger Betrug" - Zielfahnder des Landeskriminalamtes MV spüren in zwei unterschiedlichen Verfahren mit Haftbefehlen gesuchte Tatverdächtige in Polen und in Belgien auf Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaften Neubrandenburg und Rostock sowie des Landeskriminalamtes MV (1) In einem bei der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg geführten Ermittlungsverfahren ist ein 39jähriger Beschuldigter (deutscher Staatsangehöriger) wegen vielfachen gewerbsmäßigen Betrugs mit nationalem und europäischem Haftbefehl zur Festnahme ausgeschrieben worden. Ihm wird vorgeworfen, im Zeitraum von Februar bis Dezember 2021 in einer Vielzahl von Fällen Ferienhäuser und Hausboote, u.a. in Mecklenburg-Vorpommern (Mecklenburgische Seenplatte und Ostseeküste), zum Schein zur Vermietung angeboten und unter dem Vorwand einer angeblichen Buchung Vorschusszahlungen in Höhe von jeweils mehreren hundert Euro kassiert zu haben. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen wird von mindestens 200 Einzeltaten des vollendeten Betrugs sowie von weiteren versuchten Betrugsfällen ausgegangen, durch die ein Gesamtschaden von über 120.000 EUR entstanden ist. Dabei handelte der Beschuldigte gemeinschaftlich mit einem bereits inhaftierten weiteren Beschuldigten, wobei es sich beim hier Gesuchten um den Haupttäter und Initiator der Taten handelt. Weitere Haftbefehle gegen den Beschuldigten lassen insgesamt eine mehrjährige Haftstrafe erwarten. Auf Grund des hohen öffentlichen Interesses und der während seiner Flucht fortgesetzten Begehung weiterer Straftaten, wurde durch die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg die Zielfahndung des LKA MV mit der Suche und Festnahme des Beschuldigten beauftragt. Gegen ihn bestand diesbezüglich noch ein weiterer Europäischer Haftbefehl des Amtsgerichts Köln. Die Zielfahnder des Landeskriminalamtes konnten den Beschuldigten schließlich in Zusammenarbeit mit den belgischen Behörden in Belgien lokalisieren, wo er am 28.04.2022 in Plombieres festgenommen werden konnte. Zwischenzeitlich erfolgte am 06.05.2022 die Auslieferung des Beschuldigten in die Bundesrepublik Deutschland, wo er sich nun vor den zuständigen Justizbehörden zu verantworten hat. (2) In einem zweiten Zielfahndungsfall, in einem bei der Staatsanwaltschaft Rostock geführten Verfahren, ist es zuvor bereits am Ostersonntag 2022, nach mehrmonatiger intensiver Zusammenarbeit zwischen den Zielfahndern des Landeskriminalamtes MV und der KWP Stettin, gelungen, einen mit mehreren Haftbefehlen wegen schweren Bandendiebstahls gesuchten 29 jährigen polnischen Beschuldigten in der Wojewodschaft Westpommern festzunehmen. Nach seiner Festnahme gab er gegenüber den festnehmenden Beamten an, dass er bisher eine erhebliche Summe (sechsstelliger Euro Betrag) für seine Flucht aufgewendet habe. Die polnische Tätergruppierung, u.a. um den Beschuldigten, war schon länger im Visier der deutschen Kriminalpolizei in mehreren Bundesländern. Mehr als 20 Tatorte im Zusammenhang mit spektakulären Blitzeinbrüchen in Juweliergeschäfte, unter Anwendung des gleichen Modus Operandi, wurden der Tätergruppierung in Mecklenburg-Vorpommern (Güstrow) sowie in der gesamten Bundesrepublik Deutschland, in der Schweiz, Österreich, Finnland und Polen zugeordnet. Der dabei entstandene Stehlschaden beläuft sich auf mehr als 6,5 Millionen Euro. Die inzwischen analysierte und abgeglichene DNA erbrachte das Ergebnis, dass der Beschuldigte seit 2012 zweifelsfrei als Spurenverursacher für mehrere Tatorte im gesamten Bundesgebiet infrage kommt. Rückfragen bitte an: Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern Pressestelle Michael Schuldt Telefon: 03866/64-8700 E-Mail: presse@lka-mv.de