Landkreis Waldshut: Andauernde Welle von Schockanrufen, Anrufstraftaten – zwei Senioren um Geld und Gold gebracht
In dieser Woche sind zwei Senioren im Landkreis Waldshut von Betrügern um ihr Geld und Gold gebracht worden.
Flutwellenartig gehen beim hiesigen Führungs- und Lagezentrum täglich Notrufe von Bürgern aus allen Landkreisen ein, welche von Anrufen berichten, bei denen Unbekannte sich als Polizeibeamte oder Amtsträger ausgeben und glaubhaft machen wollen, dass ein Familienangehöriger einen Unfall verursacht hatte und nun ein Bargeldbestand für eine Kaution benötigt werden würde.
In nahezu allen Fällen gaben die Betrüger an, das Geld abholen zu wollen und schicken die Angerufenen zur Bank, um einen hohen Bargeldbetrag abzuheben und an einem vereinbarten Ort zu übergeben.
Trotz intensiver Medienarbeit und Präventionsmaßnahmen schaffen es die professionell auftretenden und wortgewandten Betrüger immer wieder, an Wertsachen angerufener Personen zu gelangen.
So auch am Dienstag, 17.01.2023, als ein 89 Jahre alter Mann aus einer Kreisgemeinde von mutmaßlichen Betrügern telefonisch kontaktiert worden war.
Er wurde überzeugt, dass ein Familienangehöriger einen tödlichen Unfall verursacht hätte und nun zwingend ein größerer Betrag benötigt werden würde, um eine Untersuchungshaft abzuwenden. Der Angerufene übergab einer angeblichen Polizeibeamtin in WT-Waldshut auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes Gold und Münzen, die er zuvor aus einem Schließfach geholt hatte.
Bereits am Freitag, 13.01.2023, war eine Seniorin in Eggingen von sogenannten falschen Polizeibeamten erstmalig angerufen worden. Auch in diesem Fall gelang es den Tatverdächtigen, das Vertrauen der Frau zu erschleichen. Bis Mittwoch, 18.01.2023, deponierte die Frau mehrmals Wertsachen an ihrem Haus, die von den Betrügern unbeobachtet zu verschiedenen Zeiten abgeholt wurden. Am Mittwoch schließlich verweigerte ein aufmerksamer Bankmitarbeiter die Herausgabe eines gewünschten fünfstelligen Abhebebetrages und verständigte die Polizei.
Die Polizei bittet in diesem Fall um Hinweise, insbesondere zu verdächtigen Fahrzeugen, die in Eggingen im Wohngebiet nördlich der Bonndorfer Straße möglicherweise aufgefallen waren. Das Hinweistelefon ist unter der Telefonnummer 0761 882-2880 zu erreichen. Der "Ermittlungsgruppe Anruf" des Polizeipräsidiums Freiburg hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Bitte schützen und beraten Sie Ihre lebensälteren Eltern und Großeltern!!
Folgende Tipps sollten Sie unbedingt beachten:
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder diese
telefonisch bei Ihnen einfordern.
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und
finanziellen Verhältnisse.
- Seien Sie stets misstrauisch!
- Rufen Sie im Verdachtsfalle die Polizei um Hilfe!
- Sprechen Sie mit Vertrauten über verdächtige Anrufe!
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen.Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich!
Auflegen sollten Sie, wenn:
- Sie nicht sicher sind, wer anruft.
- Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen
Verhältnissen fragt, z.B. ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere
Wertgegenstände im Haus haben.Bitte sprechen Sie, thematisieren Sie, warnen und informieren Sie Ihre Familienmitglieder über diese Betrugsformen.
Medienrückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Freiburg
Pressestelle
Mathias Albicker
Telefon: 07741 8316-201
freiburg.pressestelle@polizei.bwl.de
- Außerhalb der Bürozeiten -
E-Mail: freiburg.pp@polizei.bwl.de