Wie sicher fühlen sich Bürger:innen in Schleswig-Holstein?/ Start der bundesweiten Studie „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland 2024“ (SKiD 2024)
In dieser Woche startet erneut die bundesweite Befragung zu "Sicherheit und Kriminalität in Deutschland 2024" (SKiD 2024) des Bundeskriminalamtes (BKA) in Zusammenarbeit mit den Polizeien der Länder. Auch Schleswig-Holstein beteiligt sich an der Studie. Im nördlichsten Bundesland werden bereits seit 2015 eigene Dunkelfeldbefragungen durchgeführt, zuletzt im Jahr 2019. Seit 2020 werden diese Befragungen im SKiD-Projektverbund mit dem BKA fortgesetzt, sodass nun auch Vergleiche zwischen Schleswig-Holstein und dem Bundesgebiet möglich sind.
Ziel der Studie ist es, Erkenntnisse über das sogenannte Dunkelfeld der Kriminalität zu gewinnen. Damit ist der Teil der Straftaten gemeint, der der Polizei nicht zur Kenntnis gelangt und somit nicht offiziell registriert wird. Zudem wird im Rahmen der Befragung erhoben, wie sicher sich die Menschen in Deutschland fühlen, durch welche Kriminalitätsformen sie sich bedroht fühlen und wie sie die Arbeit der Polizei bewerten.
Dazu erhalten in den nächsten Tagen rund 25.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren in Schleswig-Holstein zunächst eine Vorankündigung per Post mit Informationen zur Studie. Zwei Wochen darauf folgen dann die Fragebögen, die auch online ausgefüllt werden können. Die Teilnahme ist freiwillig, die erhobenen Daten werden anonymisiert ausgewertet. Jeder ausgefüllte Fragebogen ist wichtig, betont Christoffer Glaubitz von der Kriminologischen Forschungsstelle im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein (LKA). "Wir hoffen, dass möglichst viele der zufällig ausgewählten Personen die Möglichkeit nutzen, an der Befragung teilzunehmen. Je mehr Befragte den Fragebogen beantworten, desto genauer ist das Bild, das wir zur Kriminalitätslage, dem vorherrschenden Sicherheitsgefühl und den Erfahrungen mit der Polizeiarbeit erhalten."
Die Grundgesamtheit für die Befragung bilden alle in der Bundesrepublik Deutschland in Privathaushalten lebenden Personen, die zum Erhebungszeitpunkt 16 Jahre oder älter sind. Zu den rund 30.000 Personen, die das Bundeskriminalamt deutschlandweit als Basisstichprobe befragt, kommen weitere 126.000 Personen, mit denen neben Schleswig-Holstein auch die Bundesländer Berlin, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre ländereigenen Stichprobenanteile erhöhen. Der Vorteil der Erhöhung der Stichprobenanteile liegt dabei in der Möglichkeit, auch regionale Unterschiede innerhalb der Bundesländer abbilden zu können.
Schleswig-Holstein ergänzt die Befragung außerdem durch ein Sondermodul, wie Christoffer Glaubitz erläutert: "Eine aufmerksame Öffentlichkeit ist eine große Hilfe für die Polizei. Daher sind wir besonders auf die Antworten zu den erstmalig in die Befragung eingebrachten Themen Zivilcourage und Notrufverhalten gespannt."
Das Projekt "Sicherheit und Kriminalität in Deutschland 2024" wird aus Mitteln des Fonds für die Innere Sicherheit durch die Europäische Union kofinanziert. Das BKA hat das Erhebungsinstitut infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH aus Bonn mit der Durchführung der Datenerhebung beauftragt.
Ausführliche Informationen zur Methodik, zur Erstellung der Fragebögen sowie Einzelheiten für Personen, die befragt werden und Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) stehen gebündelt auf der BKA-Projektseite "Sicherheit und Kriminalität in Deutschland - SKiD" unter www.bka.de/skid zur Verfügung.
Die Ergebnisberichte der letzten Dunkelfeldbefragung stehen unter folgenden Links zur Verfügung.
SH:
https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/POLIZEI/DasSindWir/LKA/KFS/_downloads/SKiD_2020_Kernbefunde_SH.pdf
BKA:
https://www.bka.de/ErgebnisseSKiD2020
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
Carola Jeschke
Telefon: 0431/160-41119
E-Mail: Presse.Kiel.LKA@Polizei.LandSH.de