240701.1 Brunsbüttel: Einleiten von unbehandelten Schiffsabwässern in die Nordsee
Am vergangenen Freitag haben Beamte des Wasserschutzpolizeireviers Brunsbüttel bei der Kontrolle eines Schiffes im Elbehafen einen MARPOL-Verstoß festgestellt. Sie leiteten ein Ordnungswidrigkeitenverfahren ein und nahmen eine Sicherheitsleistung.
Im Elbehafen überprüften die Beamten einen Bulker, der mit 22 Personen besetzt, auf der Reise von Matarani / Peru nach Brunsbüttel und mit Zink- und Kupfererz beladen war.
Bei der Kontrolle der Abwasserbehandlungsanlage stellten die Einsatzkräfte fest, dass der Lüfter aufgrund technischer Probleme dauerhaft abgebaut war und durch Decksluft ersetzt wurde. Der Zustand der Abwasserprobe wies darauf hin, dass die Anlage funktionslos war. Die Flüssigdosieranlage zum Desinfizieren der geklärten Abwässer enthielt offenbar ein Chlorgemisch, das vermutlich lagerungs- und alterungsbedingt seine Wirkung verloren hatte, da keinerlei Chlor mehr in dem aufbereiteten Abwasser und in der reinen Chlorlösung nachzuweisen war.
Die Ermittlungen ergaben weiterhin, dass von dem Schiff aus über 58 Stunden 550 Liter ungeklärte Abwasser in die deutsche Nordsee gelangten. Vor dem Einlaufen in die Elbe wurden die "(nicht) aufbereiteten" Abwässer im zugelassenen Abwassertank gesammelt.
Die Beamten leiteten gegen den Kapitän und den Chief Engineer ein Ordnungswidrigkeitenverfahren ein und nahmen eine Sicherheitsleistung in Höhe von je 2103,50 Euro.
Merle Neufeld
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