Internationaler Einsatz gegen Sprenger von Geldautomaten

Unter der Führung des Landeskriminalamtes (LKA) Rheinland-Pfalz ist die Polizei heute mit einem internationalen Einsatz gegen mutmaßliche Sprenger von Geldautomaten vorgegangen. Gemeinsam mit Polizeikräften aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt wurden zeitgleich mehrere Wohn- und Geschäftsräume in Deutschland, in den Niederlanden und in Frankeich durchsucht. Das Ermittlungsverfahren und die Einsatzmaßnahmen wurden durch das BKA und EUROPOL, u.a. durch die Bereitstellung von EU-Geldern unterstützt. Die in den Niederlanden durchgeführten Maßnahmen wurden zusammen mit der Polizeieinheit Nord-Holland, dem IRC Nord-Holland, dem IRC Amsterdam und dem Bayerischen Landeskriminalamt durchgeführt. Im Rahmen der dortigen Einsatzmaßnahmen wurden in den Städten Velsen, Haarlem, Edam, Purmerend und Amsterdam insgesamt acht Wohn- bzw. Geschäftsanschriften durchsucht. Zudem wurden vier Haftbefehle aufgrund von Verfahren der Staatsanwaltschaft Mainz, der Staatsanwaltschaft Bamberg und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main vollstreckt. Festgenommen wurden ein 30 Jahre alter Mann aus Velsen (Nord-Holland), gegen den zwei Haftbefehle vorlagen, ein 24-jähriger aus Edam (Nord-Holland) sowie ein 25 Jahre alter Mann aus Purmerend (Noord-Holland). In Deutschland waren an den Durchsuchungen, die ausschließlich zwei Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Mainz betrafen, neben Beamten des LKA Rheinland-Pfalz auch Polizeikräfte aus Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt beteiligt. In Frankreich waren Beamte der Gendarmerie Interieur im Rahmen der Durchsuchung einer Wohn- und Geschäftsanschrift in Neuville sur Saone in das Einsatzgeschehen eingebunden. Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, an zahlreichen Sprengungen von Geldautomaten in Deutschland beteiligt gewesen zu sein. Dabei entstand ein Beute- und Sachschaden von mehreren Millionen Euro. Sechs der zwölf durch das LKA Rheinland-Pfalz bearbeiteten Sprengungen haben sich in Rheinland-Pfalz ereignet - in Bad Breisig, Bitburg, Andernach, Wittlich und zweimal in Bad Dürkheim. Der Gesamtschaden dieser Sprengungen liegt bei rund 1,5 Millionen Euro. Den bayerischen Ermittlungen liegen Geldausgabeautomatensprengungen in Bad Königshofen und Stadtlauringen zu Grunde und richten sich auch gegen Logistiker und Unterstützer der Gruppierung. Eine Tat in Hessen, die sich in Remsfeld (Schwalm-Eder-Kreis) ereignete, ließ sich durch Ermittlungen der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Nordhessen einzelnen Tatverdächtigen zuordnen. Die Polizei hat im Rahmen des Einsatzes umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Die Ermittlungen werden nunmehr fortgeführt und die Beweismittel ausgewertet. "Mit den heute durchgeführten Einsatzmaßnahmen leistet Rheinland-Pfalz einen sichtlichen Beitrag zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen. Auch wenn die Zahlen der Sprengungen zuletzt, insbesondere auch in Rheinland-Pfalz, rückläufig waren, haben wir das Phänomen weiter im Blick und verfolgen die Täter weiter mit Hochdruck. Schließlich sorgen die nicht nur für einen hohen Sach- und Beuteschaden, sondern gefährden mit den Sprengungen auch immer wieder das Leben unbeteiligter Personen", sagt Mario Germano, Präsident des LKA Rheinland-Pfalz. Seit einigen Jahren kommt es bei der Sprengung von Geldautomaten vermehrt zur Verwendung von Festsprengstoff, wodurch sich die Gefährlichkeit der Taten deutlich erhöht. Die Täter agieren oftmals in wechselnden Zusammensetzungen innerhalb eines großen kriminellen Netzwerkes. Sie gehen sowohl bei der Tatbegehung als auch bei der Flucht, welche in der Regel mit hochmotorisierten Fahrzeugen erfolgt, äußerst riskant und skrupellos vor. Ein Großteil der Taten wird von den Niederlanden aus begangen, was eine intensive Zusammenarbeit mit dem Nachbarland zur Folge hat, die sich beim heutigen Einsatz wieder bewährt hat. Gleiches gilt für die gute Zusammenarbeit mit den Banken, deren verstärkte Sicherungsmaßnahmen auch dazu beitragen, dass die Zahl der Sprengungen aktuell rückläufig ist. Im Jahr 2024 hat es in Rheinland-Pfalz bislang 19 Sprengungen von Geldautomaten gegeben. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 41 Sprengungen. 2023 wurden in Rheinland-Pfalz insgesamt 50 Geldautomaten gesprengt. Rückfragen bitte an: Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz Pressestelle Telefon: 06131-65-60010/60011 Fax: 06131-65-2125 E-Mail: LKA.presse@polizei.rlp.de