Fallzahlen gestiegen: Stalker sind fast immer männlich

Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen gibt Hinweise für Betroffene Die Täter sind meist männlich - das zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Phänomen Stalking. 2.323 niedersächsische Fälle weist die PKS für das Jahr 2024 aus. Es ist der höchste Wert seit mehr als zehn Jahren. Von den insgesamt 2.108 ermittelten tatverdächtigen Männern und Frauen haben etwa 21 % keinen deutschen Pass. Rund 18 % der Tatverdächtigen sind weiblich. Seit 2007 ist Stalking als "Nachstellung" nach § 238 StGB ein eigener Straftatbestand. Das Kriminalitätsphänomen umfasst ein breites Spektrum von Handlungen - von wiederholten Kontaktaufnahmen über soziale Medien, Telefon oder E-Mail bis hin zu Drohungen und körperlicher Gewalt. Für die Betroffenen bedeutet dies oft eine anhaltende Belastung und eine erhebliche Beeinträchtigung des Alltagslebens. In einigen Fällen geht Stalking mit einer Lebensgefahr oder einer schweren Gesundheitsgefährdung einher, z. B. durch gewalttätige Angriffe, Drohungen mit tödlichen Folgen, anhaltende Angstzustände, Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen oder selbstverletzendes Verhalten und Suizidgefahr. Wie das Phänomen "Stalking" in (Ex-)Partnerschaften in Niedersachsen erlebt wird, hat das LKA Niedersachsen in der 2021 veröffentlichten Studie "Befragung zur Sicherheit und Kriminalität" bei der niedersächsischen Bevölkerung erfragt. Dabei stellte sich heraus, dass Stalking zwar seltener vorkommt als psychische Gewalt, dass aber von unerwünschten Kontaktaufnahmen (auch durch unerwünschtes Aufsuchen) durch (Ex-)Partnerinnen und (Ex-)Partner berichtet wird. Darüber hinaus tritt Stalking häufig im Zusammenhang mit anderen Straftaten auf. Besonders betroffen sind Frauen bis 34 Jahre. Das LKA Niedersachsen rät: - Frühzeitig Anzeige erstatten: Wenn Sie das Gefühl haben, verfolgt oder belästigt zu werden, wenden Sie sich direkt an eine Polizeidienststelle. - Dokumentation der Vorfälle: Halten Sie Kontaktversuche, Drohungen oder andere verdächtige Aktivitäten schriftlich fest. Auch Screenshots von Nachrichten oder Fotos von Sachbeschädigungen können wichtig sein. Die von der WEISSER RING-Stiftung unterstützte App "No Stalk" kann dabei hilfreich sein, Link: https ://www.lka.polizei-nds.de/praevention/gewalt/n o-stalk-app-115463.h tml - Unterstützung suchen: Neben der Polizei gibt es spezialisierte Beratungsstellen, die Ihnen helfen können, Ihre Situation zu bewältigen.Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.polizei-beratung.de/infos-fuer-betroffene/stalking/ Hinweis für Journalisten zur Datenlage Weitere Informationen zur Polizeilichen Kriminalstatistik finden Sie auf der Internetseite des LKA, https://www.lka.polizei-nds.de/statistik/polizeiliche-kriminalstatistik-des-landes-niedersachsen-621.html Öffnen Sie die "Tab.01_2024_NI" und geben Sie über die Suchfunktion "Stalking" ein. Rückfragen bitte an: Landeskriminalamt Niedersachsen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Antje Westermann Telefon: 0511 / 9873-1030 E-Mail: pressestelle@lka.polizei.niedersachsen.de