Ermittlungserfolg der Staatsanwaltschaft Verden und des Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen
Den beiden Behörden ist es in Zusammenarbeit mit
internationalen Partnern wie Homeland Security und Europol gelungen, am Donnerstag, den 24.07.2025, die technische Infrastruktur der Ransomware Gruppierung Blacksuit/Royal zu beschlagnahmen. Dies ist ein besonderer Schlag in der Cybercrime Bekämpfung.
Stellen Sie sich vor, Ihr Computer wird plötzlich gesperrt und eine Nachricht erscheint, die besagt, dass all ihre wichtigen Daten verschlüsselt wurden. Um sie wiederzubekommen, sollen Sie Lösegeld zahlen. Das ist Ransomware. Aber es kommt noch schlimmer, zumeist nutzen Kriminelle eine Methode, die man Double Extortion (Doppelte Erpressung) nennt.
Bei dieser doppelten Erpressung verschlüsseln die Angreifer nicht nur die Daten,
sondern stehlen diese auch, bevor sie sie verschlüsseln. Das bedeutet, selbst wenn Sie über Backups verfügen und ihre Daten wiederherstellen können, haben die Täter immer noch eine Kopie. Mithilfe dieser Kopien drohen sie dann, die gestohlenen Daten, auf speziellen Leaking-Webseiten (sog. Shameblogs) im Darknet zu veröffentlichen oder diese an andere zu verkaufen, wenn Sie das
Lösegeld nicht zahlen. Dies erzeugt bei Privatpersonen und Organisationen enormen Druck, da die Veröffentlichung sensibler Daten verheerende Folgen haben kann - von Reputationsschäden bis hin zu rechtlichen Konsequenzen.
In Kooperation mit diversen internationalen Partnerbehörden und der
Staatsanwaltschaft Verden konnte nach einer langfristig geplanten und
koordinierten Aktion durch das Landeskriminalamt Niedersachsen die technische Infrastruktur der Tätergruppierung Blacksuit/Royal identifiziert und beschlagnahmt werden.
Hierbei wurden erhebliche Mengen an Daten gesichert, die nun zur Aufklärung und Identifizierung weiterer Verantwortlicher ausgewertet werden.
Durch das abschalten der Server wurde die Kommunikation, Verbreitung der Schadsoftware sowie die Leakseite der Tätergruppierung unterbunden.
Insgesamt konnten 184 Opfer weltweit, darunter auch einige in Deutschland, registriert werden. Der Schaden lag im August 2024 bei über 500 Millionen US-Dollar. Hier sind weitere Erpressungen dazugekommen.
LKA Präsident Thorsten Massinger: Der Ermittlungserfolg ist das Ergebnis intensiver und hochprofessioneller Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Behörden - national wie international. Damit setzen wir ein klares Zeichen zur Bekämpfung von Kriminalität im digitalen Raum."
Dieser Erfolg unterstreicht die Entschlossenheit und Fähigkeit der
Staatsanwaltschaft sowie der Polizei auch komplexen Formen der
Cyberkriminalität entschieden zu begegnen und setzt ein deutliches Signal, dass Angriffe auf Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgt werden.
Geschädigte werden dazu aufgerufen, Angriffe zur Anzeige zu bringen und mit den Behörden zusammenzuarbeiten, um künftige Taten zu verhindern und die Strafverfolgung zu unterstützen.
HINWEIS FÜR REDAKTIONEN
Das LKA Niedersachsen bietet am 29.07.25, um 12:30 Uhr, allen interessierten Medien die Möglichkeit, O-Töne aufzuzeichnen. Dafür steht als Experte Erster Kriminalhauptkommissar Frank Puschin, Leiter Ermittlungen Cybercrime, des LKA Niedersachsen zur Verfügung.
Finden Sie sich bitte hierfür rechtzeitig
Am Waterlooplatz 11
30169 Hannover
ein und melden Sie sich beim Empfang.
Bitte beachten Sie, dass für den Zutritt zum Gebäude ein Besucherausweis ausgestellt werden muss und Sie hierfür personenbezogene Daten beim Empfang angeben müssen.
Bitte melden Sie sich zur besseren Planung kurzfristig an:
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Niedersachsen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Rebecca Kolm
Telefon: 0511 / 9873-1030
E-Mail: pressestelle@lka.polizei.niedersachsen.de