Ulm (ots) - Vereiste Scheiben, defekte Beleuchtung und die falschen Reifen bergen besondere Gefahren. Nebel, Schnee und Kälte hinterlassen auf den Fahrzeugen oft einen Eispanzer. So sieht man Fahrer, die durch ein kleines Guckloch in der zugefrorenen Scheibe erahnen wollen, wohin es geht. Weil das viel zu gefährlich ist, verlangt die Straßenverkehrsordnung rundum freie Sicht. Sonst drohen bei einem Unfall neben einem Verwarnungsgeld auch zivilrechtliche Forderungen. Ein Tipp: Das mühselige Freikratzen kann man sich meist sparen, wenn die Scheiben abdeckt werden.
Auch die Schneeberge auf dem Fahrzeug müssen vor der Fahrt entfernt werden. Sonst verwandelt der Fahrtwind die weiße Pracht in ein Schneegestöber. Der Fahrer oder auch andere haben dann keine freie Sicht. Brocken von Eis und Schnee können sich lösen und zu gefährlichen Geschossen oder Hindernissen werden. Insbesondere in Kurven, beim Bremsen oder bei schneller Fahrt.
Zur Grundausstattung gehören neben Eiskratzer und Schneebesen auch Wischwasser mit ausreichend Frostschutz. Mit diesen Helfern sind diese Gefahren schnell gebannt. Auch Enteiser leisten gute Dienste. Für eine gute Sicht sorgt neben den freien Scheiben auch eine intakte Beleuchtung. Diese sollte regelmäßig geprüft und von Schmutz befreit werden.
Die Polizei rät stets mit Licht zu fahren. Denn gut beleuchtete Fahrzeuge sind besser zu erkennen. Beachten Sie, dass automatische Lichtschalter, die dem Fahrer das Ein- und Ausschalten des Fahrlichts in der Dämmerung oder im Tunnel ersparen, auch ihre Tücken haben. Sie sind nicht darauf programmiert, bei Nebel oder Schnee für optimale Sicherheit zu sorgen. Die Sensoren reagieren auf Helligkeitsunterschiede, nicht aber auf Nebel, starken Regen oder Schnee an sich. Tagfahrleuchten reichen bei diesen widrigen Verhältnissen nicht aus. So ist der Griff zum Lichtschalter ein Muss. Auch die Nebelschlussleuchte muss von Hand eingeschaltet werden. Allerdings ist das nur bei Nebel mit Sichtweiten unter 50 Metern erlaubt. Auch Nebelscheinwerfer dürfen nur dann eingeschaltet werden, wenn Nebel, Schnee oder Regen die Sicht erheblich behindern. Ihre Leuchtkraft blendet leicht andere, darum sollen sie rechtzeitig wieder ausgeschaltet werden.
Nebel täuscht die Wahrnehmung und mindert die Sicht. Wer sicher an sein Ziel kommen will, passt daher seine Geschwindigkeit den widrigen Umständen an und plant von vornherein mehr Zeit ein. Als Faustregel gilt: Die Geschwindigkeit in km/h soll nicht mehr als die Sichtweite in Metern betragen. Zur besseren Einschätzung helfen Leitpfosten neben der Straße. Die sind normalerweise außerorts 50 Meter voneinander entfernt.
Glatte Straßen erkennt man oft erst sehr spät. Vorausschauendes Fahren und eine angepasste Geschwindigkeit bewahren vor Unfällen. Denn bei Glätte ist der Bremsweg um ein Vielfaches länger.
Gerade deshalb ist es wichtig die richtigen Reifen montiert zu haben. Winterreifen oder M+S-Reifen (sog. Matsch- und Schneereifen) sorgen schon bei niedrigen Plusgraden für einen besseren Halt. Sie verdrängen durch ihre weichere Gummimischung Regen, Matsch und Schnee besser. Empfohlen wird eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern. Außerdem sollte der Reifen nicht älter als 6 Jahre sein. Aber auch der beste Reifen hilft nichts, wenn man sich überschätzt und zu schnell auf winterlichen Straßen unterwegs ist.
Wer zu Fuß unterwegs ist, sollte auffällige, am besten reflektierende Kleidung tragen. Um entgegenkommende Fahrzeuge besser zu erkennen und notfalls auszuweichen, empfiehlt es sich außerorts am linken Fahrbahnrand zu gehen. Rechnen Sie dennoch damit, dass Autofahrer Sie erst spät erkennen. Auch hier gilt Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Wer mit den Gefahren rechnet, die Geschwindigkeit und den Abstand angemessen wählt sowie sich und sein Fahrzeug richtig ausstattet, kommt gewiss besser ans Ziel
Sind Sie und Ihr Fahrzeug gut für den Winter gewappnet?
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Tobias Schmidberger, Pressestelle, Telefon: 0731 188 1111, E-Mail: ulm.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
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Quelle: news aktuell / dpa