Diepholz (ots) - Brinkum (mt) - Mitarbeiter einer Speditionsfirma im Gewerbegebiet Brinkum-Süd bemerkten am Donnerstagabend beim Umladen von Behältern, dass sich ein Behälter, der mit einer leicht entzündlichen Chemikalie gefüllt war, ausgedehnt hatte und zu platzen drohte. Die Mitarbeiter sicherten den Behälter in einem verschließbaren Fass und brachten ihn zusammen mit drei weiteren Behältern desselben Stoffes aus derselben Lieferung in einen speziellen Container und alarmierten anschließend die Feuerwehr. Die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle in Diepholz alarmierte um 19:41 Uhr nach Alarmplan die Ortsfeuerwehr Brinkum, den Einsatzleitwagen Fahrenhorst, den Fachberater Gefahrgut, sowie die Gefahrgutstaffeln und Messgruppen der Kreisfeuerwehr. Bei der ersten Erkundung vor Ort konnte nicht ausgeschlossen werden, dass einer der 5 Liter fassenden Behälter in dem verschlossenen Container bereits geborsten war. Einsatzleiter Hartmut Specht erhöhte daraufhin die Alarmstufe, um den gesamten Gefahrgutzug Nord der Kreisfeuerwehrbereitschaft an der Einsatzstelle verfügbar zu haben. Da der Container zu diesem Zeitpunkt fest verschlossen war, konnte die Feuerwehr sich in Ruhe auf die möglichen Szenarien vorbereiten, die sich nach dem Öffnen des Containers ergeben konnten. Die Flüssigkeit in den Behältern, ein Silan, kann mit der Umgebungsluft ein explosionsfähiges und ätzendes Gemisch bilden. Aus diesem Grund wurden vorsorglich die Anwohner eines nahen Wohngebietes aufgefordert, die Fenster und Türen geschlossen zu halten. Einsatzkräfte dichteten unter Atemschutz in leichten Schutzanzügen die Kanalisation auf dem Gelände ab. Nachdem die Messgruppen in unmittelbarer Umgebung keine Explosionsgefährdung ermitteln konnten, gingen Einheiten in Chemikalienschutzanzügen in den Container und überprüften den Zustand der Behälter. Alle Behälter wurden durch ein kleines Loch an der Oberseite vom Druck befreit und zur Sicherung in ein offenes Edelstahlfass umgeladen. Die so geöffneten Behälter können nun durch eine Spezialfirma entsorgt werden. Nach dem Einsatz fand beim Verlassen des Sperrbereiches eine Dekontamination der Einsatzanzüge statt. Neben den 150 Einsatzkräften der Feuerwehr waren Kräfte der Bereitschaft Brinkum des Deutschen Roten Kreuzes zur Eigensicherung der Feuerwehrkräfte und zum Aufbau eines Aufenthaltsraumes mit im Einsatz. Die Polizei übernahm die Absperrmaßnahmen und die Information der Anwohner. Kreisbrandmeister Michael Wessels, der stellvertretende Abschnittsleiter Thomas Meyer, Gemeindebrandmeister Michael Kalusche und sein Stellvertreter Soenke Heinken machten sich vor Ort ein Bild der Lage. Gegen 23:00 Uhr war der Einsatz beendet. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand.
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Quelle: news aktuell / dpa