Goslar (ots) - Am Sonntagmorgen, 09.31 Uhr, sollte durch die Besatzung eines zivilen Dienstkraftfahr-zeugs eine Verkehrskontrolle eines mit drei Personen besetzten schwarzen Skoda Octavia mit GÖ-Kennzeichen in der Halberstädter Straße erfolgen.
Doch anstatt dem Haltesignal Folge zu leisten, beschleunigte der Fahrer sogleich seinen Pkw auf teilweise winterglatter Fahrbahn, missachtete die weiteren Anhaltezeichen und fuhr mit ca. 140 -150 km/h in Richtung Vienenburg.
Die Besatzung des zivilen Dienstkraftfahrzeugs nahm daraufhin unter Einsatz von Blaulicht und Martinshorn die Verfolgung auf, zusätzlich wurden weitere Streifenwagenbesatzungen aus Goslar und Bad Harzburg angefordert.
In der Folge wurde Vienenburg mit ca. 150 Km/h durchquert, am Ortsausgang, Fahrtrich-tung Wiedelah, kam der mit überhöhter Geschwindigkeit fahrende Pkw auf Grund der in diesem Bereich vorhandenen Winterglätte zunächst von der Fahrbahn ab und anschliessend zum Stehen.
Die verfolgenden Beamten versuchten daraufhin, das Fluchtfahrzeug mit dem zivilen Dienstkraftfahrzeug einzukeilen und so an einer Weiterfahrt zu hindern.
Als ein Polizeibeamter ausstieg, fuhr der Fahrer des Fluchtfahrzeugs in diesem Moment erneut mit hoher Geschwindigkeit an und direkt auf den Beamten zu.
Dieser hatte zu diesem Zeitpunkt aus Gründen der Eigensicherung seine Dienstwaffe in der Hand und gab in der Folge einen Warnschuss ins Erdreich ab. Nur durch einen Sprung zur Seite konnte er verhindern, von dem Fahrzeug erfasst zu werden.
Das Fluchtfahrzeug streifte anschließend einen Baum und setzte seine Fahrt zunächst wieder in Richtung Vienenburg fort. In der Ortschaft wurde ein Verkehrszeichen überfahren, darüber hinaus kam es zu einem Beinaheunfall mit dem verfolgenden Zivilfahrzeug.
Danach setzte der Fahrer seine Flucht in Richtung Bad Harzburg fort. Offenbar griff der Beifahrer während der Fahrt ins Lenkrad, wodurch der Pkw rechts von der Fahrbahn abkam und schließlich auf einem dortigen Acker zum Stehen kam.
Der Fahrzeugführer versuchte in der Folge zunächst, sich zu Fuß vom Unfallort zu entfernen, konnte jedoch kurz darauf durch die eingesetzten Polizeibeamten gestellt werden.
Alle drei Insassen wurden zunächst vorläufig festgenommen, später allerdings nach Durchführung aller erforderlichen Maßnahmen wieder entlassen.
Es handelt sich dabei um den Fahrer, einen 39-Jährigen aus Gieboldehausen, den Bei-fahrer, einen 46-Jährigen aus Hattorf, sowie den weiteren Insassen, einen 33-Jährigen aus Katlenburg-Lindau.
Der Gesundheitszustand des Fahrzeugführer verschlechterte sich noch am Festnahmeort zusehends, so dass er mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus Goslar gebracht wurde und intensivmedizinisch versorgt werden musste.
Dem Fahrzeugführer und dem Beifahrer wurde eine Blutprobe entnommen, da diese offensichtlich unter dem Einfluss berauschender Mittel standen.
Der Skoda Octavia wurde beschlagnahmt, eine Durchsuchung des Fluchtfahrzeugs sowie der Insassen führte zum Auffinden von Betäubungsmitteln.
Den 39-jährigen Fahrzeugführer selbst erwartet nun ein Strafverfahren u.a. wegen versuchter Tötung eines Polizeibeamten.
Die Polizei Goslar hat dazu die Ermittlungen aufgenommen und bittet Personen, die durch das Fluchtfahrzeug unter Umständen gefährdet wurden, entsprechende Beobachtungen gemacht haben oder andere sachdienliche Hinweise geben können, sich unter 05321/339-0 zu melden.
Siemers, KOK
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Goslar
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 05321/339104
E-Mail: pressestelle@pi-gs.polizei.niedersachsen.de
Quelle: news aktuell / dpa