Wilhelmshaven (ots) - Immer wieder kommt es vor, dass am helllichten Tage eingebrochen wird. Dabei nutzen die Täter oftmals in nur kurzer Zeit die Abwesenheit der Hausbewohner aus, um auf dreiste Art ins Haus zu kommen.
Erst in der letzten Woche kam es in Jever zu zwei Tageswohnungsein-brüchen. In einem Fall gelangten die Täter durch eine Hecke auf das betroffene Grundstück und versuchten im rückwärtigen Bereich des Anwesens ein Fenster aufzuhebeln. Hier blieb es beim Versuch, das Fenster hielt den Hebelversuchen stand. Nur wenige Häuser weiter hatten die Täter dann allerdings Erfolg, schlugen im rückwärtigen Bereich des Hauses eine Scheibe ein und kamen ins Haus.
Der Einbruch in den eigenen vier Wänden bedeutet für viele Menschen einen großen Schock. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre, das verlorenen gegangene Sicherheitsgefühl oder auch schwerwiegende psychische Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, häufig mehr zu schaffen als der rein materielle Schaden.
Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland bietet regelmäßig Beratungen rund um das Thema Einbruch an und setzt neben den vielen technischen Sicherungsmöglichkeiten besonders auf das Prinzip "Wachsamer Nachbar".
"Der Nachbar ist für uns oftmals ein wichtiger Schutzmann!", betont Katja Reents, Beauftragte der Kriminalprävention in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.
Nachbarn sind mehr als die Leute von nebenan. Nachbarn kennen sich, sprechen miteinander, kümmern sich und können sich auch beim Schutz vor Kriminalität gegenseitig helfen. Ganz einfach schon durch eine höhere Aufmerksamkeit für alles, was in Ihrem Haus und Wohnviertel passiert.
"Dabei geht es nicht um Schnüffeln oder Spionieren, sondern um Ihre Mitverantwortung für das Wohl Ihrer Nachbarn", betont Reents und erklärt, dass die Polizei nicht überall sein kann, aber ein Nachbar bei Wohnungseinbrüchen oftmals in der Nähe ist. Einbrecher sind nur selten vermummt, tragen selten Sturmhauben, sind daher auch nicht zwingend für jeden sofort erkennbar. Dennoch können Ihnen die Täter unter Umständen auffallen, wenn Sie Augen und Ohren offen halten:
Worauf sollten Sie achten?
-Autos mit auswärtigen Kennzeichen (meistens sitzen darin Ihnen unbekannte Personen) fahren mehrmals langsam durchs Wohngebiet - vielleicht suchen Straftäter ein lohnendes Objekt. Notieren Sie sich Kennzeichen und Beschreibungen verdächtiger Autos und Personen. -Fremde läuten im Haus bei mehreren Wohnungen, streifen auf dem Nachbargrundstück umher - vielleicht wollen Straftäter feststellen, ob jemand zu Hause ist. -Fensterscheiben klirren, im Treppenhaus splittert Türholz. Es wird gebohrt, gehämmert, gehebelt - Handwerker? Vielleicht sind es Einbruchgeräusche. -Flackerndes, abgeschirmtes Licht scheint im Dunkeln aus dem Nachbarhaus oder Ladengeschäft nebenan, Fenster sind ungewohnt verhängt - vielleicht sind gerade Einbrecher am Werk. -Unbekannte warten scheinbar grundlos auf der Straße, im Hausflur oder im geparkten Auto - vielleicht steht jemand bei einer Straftat Schmiere.
Eine gute Nachbarschaft kann ganz einfach funktionieren - Was können Sie tun?
-Sprechen Sie mit den Bewohnern Ihres Hauses und der Nachbarhäuser über das Thema "Sicherheit". -Veranstalten Sie ein Nachbarschaftstreffen mit Vertretern der Polizei und der Kommune. -Tauschen Sie untereinander Rufnummern, telefonische Erreichbarkeit, Autokennzeichen und vielleicht auch genaue Anschriften während der Abwesenheit aus. -Sind Sie oder Ihre Nachbarn im Urlaub, können Sie vorab mündlich oder schriftlich die Übernahme bestimmter Aufgaben vereinbaren. Zum Beispiel, Wohnungen betreuen, Briefkästen leeren und Kontrollgänge organisieren.
So können Sie vorbeugen:
-Halten Sie den Hauseingang auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie öffnen. -Achten Sie auf Fremde im Haus, auf dem Nachbargrundstück oder im Wohngebiet: Sprechen Sie diese Personen direkt an. -Auch Keller- und Speichertüren müssen jederzeit verschlossen sein. Installieren Sie spezielle Lichtquellen oder Bewegungsmelder.
So können Sie helfen:
Informieren Sie Ihre Nachbarn und die Polizei über verdächtige Beobachtungen. Rund 41 Prozent der Einbruchsdelikte blieben bundesweit im Jahr 2014 im Versuchsstadium stecken. Sie wurden nicht nur durch richtiges Verhalten der Bewohner und die richtige Sicherungstechnik verhindert, sondern auch durch aufmerksame Nachbarn.
Schützen Sie sich und nehmen Sie die polizeiliche, kostenlose und neutrale Beratung über die Sicherungsmaßnahmen für ihr Haus oder ihre Wohnung in Anspruch.
Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland bietet jeweils
dienstags und donnerstags in der Zeit von 09 - 10 Uhr
in der Mozartstraße 29, 26382 Wilhelmshaven Beratungen an.
Anhand von Anschauungsmaterial zeigt Ihnen Katja Reents, wie einfach es z.B. ist, ein Fenster aufzuhebeln.
Folgende Präventionsbeauftragte der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland stehen ihnen als Ansprechpartner außerdem zur Verfügung:
Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der Inspektion, ist telefonisch bei der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland unter der Rufnummer 04421/942-108 zu erreichen.
Eugen Schnettler ist telefonisch beim PK Varel unter der Rufnummer 04451/923-146 zu erreichen.
Wiard Wümkes ist telefonisch beim PK Jever unter der Rufnummer 04461/9211-181 zu erreichen.
Alarmieren Sie bei Gefahr (Hilferufe, ausgelöste Alarmanlage) und in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei über den Notruf 110 oder rufen Sie bei der örtlichen Polizeidienststelle an. Auch wenn sich der Verdacht im Nachhinein als unbegründet herausstellen sollte, entstehen für Sie keine Kosten!
Wir sind für Sie da!
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215
www.polizei-wilhelmshaven.de
Quelle: news aktuell / dpa