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Hameln (ots) - Trotz eines geringen Anstiegs der registrierten Verkehrsunfälle auf 5.503 ist die Zahl der getöteten und schwerverletzten Personen von 229 im Jahr 2014 auf 220 leicht zurückgegangen.
Im Zuständigkeitsbereich der Inspektion starben 4 Menschen weniger als im Vorjahr.
Inspektionsleiter Ralf Leopold dazu: "Mich freut es, dass es insgesamt auf den Straßen der beiden Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden weniger Tote und Verletzte gegeben hatte und hoffe, dass sich dieser Trend im Jahr 2016 fortsetzen wird. Wir werden unsere starken Bemühungen fortsetzen und intensiv daran arbeiten, dass die Straßen in unserem Inspektionsbereich sicher bleiben. Insbesondere die sogenannten Risikogruppen werden weiterhin im Fokus unserer Sicherheitsarbeit stehen", erklärte Leopold.
Unter den getöteten Personen befand sich ein Kind, das als Beifahrerin in einem Pkw verstarb. Leider ist auch die Zahl der getöteten Personen aus der Risikogruppe der Senioren (ab 65 Jahre) angestiegen. Im Bereich der Schwerverletzten gab es in den Risikogruppen "Junge Fahrer", Kinder und Senioren leichte Anstiege.
Erfreulich dagegen der Trend bei den sogenannten Baumunfällen. Hier setzte sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fort. Die Gesamtzahl der Baumunfälle sank von 87 im Jahr 2014 auf 86 Unfälle. Dabei wurden 16 Menschen schwer verletzt. 2 Menschen starben durch Baum-Kollisionen.
Einen Rückgang gab es auch bei den Verkehrsunfällen, die durch alkoholisierte Fahrer verursacht wurden. Die Gesamtzahl in diesem Ursachenbereich verringerte sich von 89 auf jetzt 72.
Bei den Unfällen, die eine erhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit als Ursache haben, erhöhten sich die Zahlen allerdings von 239 auf jetzt 248.
Die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden setzt neben anderen bekannten Geschwindigkeitsmessverfahren (Lasermessverfahren) zusätzlich die ESO-Technik zur Geschwindigkeitsüberwachung ein. "Diese Messeinheit ist bereits seit August diesen Jahres im Einsatz und wird nun inspektionsweit in das Verkehrsüberwachungskonzept der Polizei mit eingebunden", gibt Polizeioberrat Stefan Köhler als Leiter Einsatz bekannt. Köhler weiter: "Durch das Messverfahren ergeben sich vielfältige Mess- und Einsatzmöglichkeiten. Das Equipment wird nun öfters auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich der Inspektion zu sehen sein", kündigt der Polizeioberrat an.
Die Verkehrssicherheitsarbeit ist unverzichtbarer Teil einer Gesamtsicherheitsstrategie. Ob Verkehrsschule und Fahrradprüfungen mit Schülerinnen und Schülern, die groß angelegten Veranstaltungsreihe "Crash Kurs - Junge Fahrer" mit Fahranfängern als Zielgruppe oder das Seniorentraining in Bezug auf die mobilen Gehhilfen im Straßenverkehr (wir berichteten bereits über diese Aktionen); all diese Präventionsveranstaltungen dienen der Verkehrssicherheit und sind fester Bestandteil eines Gesamtkonzepts der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, dass in der Zukunft fortgesetzt und intensiviert wird.
Um dem zunehmendem Phänomen der Ablenkung durch Kommunikationsgeräte entgegen zu wirken, sind neben den Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen auch Präventivmaßnahmen angedacht. Dazu wird ein übergroßes Smartphone-Display zum Einsatz kommen, welches in anschaulicher Art und Weise die Gefahren durch Handybenutzung während der Fahrt aufzeigt und das erhöhte Unfallrisiko vor Augen führt.
Einen Positivtrend gibt es bei den Verkehrsunfällen, an denen Motorradfahrer beteiligt sind: die Anzahl der beteiligten Krafträder ging von 265 (2014) auf 254 zurück. Ebenfalls erfreulich: im Jahr 2015 wurde kein Fahrer/Mitfahrer eines Motorrades über 125 ccm getötet.
"Der auf den ersten Blick erfreuliche Trend darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass 59 Motorradfahrer durch Verkehrsunfälle schwere Verletzungen erlitten. Die bereits durchgeführten Schwerpunktkontrollen in Bereichen, die von Motorradfahrern bevorzugt für ihre Tourenfahrt benutzt werden, sollen auch in diesem Jahr verstärkt durchgeführt werden.", kündigte Stefan Köhler weiter an. "Dazu bringen sich Mitarbeiter unserer Inspektion in eine eingerichtete Kontrollgruppe "Krad" ein, die in der Polizeidirektion Göttingen ins Leben gerufen wurde und gemeinsam an neuralgischen Stellen kontrollieren wird. Neben der Bekämpfung der Hauptunfallursache erfolgen auch eine anlassbezogene Verkehrsaufklärung sowie die Überprüfung der Kräder auf Bauartveränderungen. " so Köhler weiter.
Den hohen Stellenwert der präventiven und repressiven Verkehrssicherheitsarbeit in der Polizeidirektion Göttingen hat auch Polizeipräsident Uwe Lührig bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik in seiner Behörde herausgestellt. "Wir wollen durch unsere Maßnahmen Leben retten und schwerste Unfallfolgen verhindern. Nur darum geht es uns. Wir führen weiter Verkehrssicherheitswochen durch und setzen die regelmäßigen Kontrollen zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen sowie der Ablenkung durch das Handy fort. Die vernetzende Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern setzt dabei weitere wesentliche Akzente für eine sichere Mobilität", sagte Polizeipräsident Uwe Lührig in seinem Fazit.
Die Zahlen und Fakten der Unfallstatistik 2015 im Überblick:
Gesamtunfallzahl: 5503 registrierte Verkehrsunfälle in den Landkreisen Hameln-Pyrmont (3744) und Holzminden (1759), inspektionsweiter Anstieg um 179 Verkehrsunfälle in Vergleich zum Vorjahr 2014 (5324). Der Anstieg der Gesamtunfallzahl ergibt sich rein durch sogenannte "Bagatellunfälle". Darunter fallen Verkehrsunfälle, bei denen kein Personenschaden oder hoher Sachschaden entstanden ist und der Fahrer nicht unter dem Einfluss von Rauschmittel stand sowie keine Verkehrsunfallflucht vorliegt. Ca. 40 % des Anstieges der Unfallzahlen machen Wildunfälle aus.
Anzahl der im Straßenverkehr Getöteten, Schwer- und Leichtverletzen:
Verkehrstote: 12 Verkehrstote in den Landkreisen Hameln-Pyrmont (10) und Holzminden (2), inspektionsweit ein Rückgang um 4 Verkehrstote im Vergleich zum Vorjahr 2014 (16).
Schwerverletzte: 208 Schwerverletzte in den Landkreisen Hameln-Pyrmont (131) und Holzminden (77), inspektionsweit ein Rückgang um 5 Schwerverletzte im Vergleich zum Vorjahr 2014 (213).
Leichtverletzte: 855 Leichtverletzte in den Landkreisen Hameln-Pyrmont (607) und Holzminden (248), inspektionsweit ein Rückgang um 13 Leichtverletzte im Vergleich zum Vorjahr 2014 (868).
Risikogruppen:
"Junge Kraftfahrer": Im Jahr 2015 ist inspektionsweit die Zahl der getöteten jungen Fahrer (Alter 18 bis 24 Jahre) auf 1 Person gesunken. Bei der Anzahl der schwer verletzten jungen Fahrer stieg die Zahl von 34 (Jahr 2014) auf jetzt 37 leicht an.
"Senioren im Straßenverkehr": Im Jahr 2014 ist inspektionsweit die Zahl der getöteten Senioren (Alter ab 65 Jahren) von 2 auf jetzt 5 angestiegen. Bei der Anzahl der schwer verletzten Senioren ist mit 38 zum Vorjahr gleich geblieben.
"Kinder": 1 Kind wurden im Inspektionsbereich im Jahr 2014 als Pkw-Mitfahrerin im Straßenverkehr getötet, wurden 17 Kinder schwer verletzt (im Jahr 2014 waren es 13 Kinder).
Baumunfälle: Im Jahr 2015 wurden 2 Personen, die mit Fahrzeugen gegen einen Straßenbaum prallten, getötet worden (2014 waren es 4). Bei den Schwerverletzten sind es 16 Personen (2014: 17)
Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss: Durch Kontrollaktivitäten der Polizei wurden 161 Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Drogen (Vorjahreswert: 194) festgestellt. 238 Fahrzeugführer fuhren unter dem Einfluss von Alkohol Fahrzeuge und mussten eine Blutprobenentnahme über sich ergehen lassen (Vorjahreswert: 290). 72 alkoholisierte Fahrzeugführer waren an Verkehrsunfällen beteiligt. Angestiegen die Anzahl derjenigen, die unter dem Einfluss von Drogen bzw. Medikamenten einen Verkehrsunfall verursacht hatten. Die Zahl änderte sich von 15 im Jahr 2014 auf nun 20.
Verkehrsunfallfluchten: Die Anzahl der Fälle "unerlaubten Entfernens vom Unfallort" liegt bei rund 20 %. Im Jahr 2015 registrierte die Polizeiinspektion 1084 Fälle (2014 waren es mit 1076 ähnlich viele Fälle). 464 dieser angezeigten Verkehrsunfallfluchten wurden aufgeklärt, was einer Aufklärungsquote von 42,80 % (Vorjahr: 43,77 %).
Hauptunfallursachen: Zu den am häufigsten festgestellten Unfallursachen gehören weiterhin zu hohe Geschwindigkeit innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften, zu geringer Sicherheitsabstand, Missachten der Vorfahrt, falsches Verhalten beim Abbiegen, Alkohol- und Drogenmissbrauch im Straßenverkehr und Ablenkung des Fahrers durch Bedienung von Kommunikationsgeräten während der Fahrt.
Pressemitteilungen zur Unfallstatistik 2015 für die Polizeidirektion Göttingen und Niedersachsen:
Polizeipräsident Lührig stellt die Verkehrsunfallstatistik 2015 vor: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7452/3278945
Unfallstatistik für Niedersachsen 2015: Leichter Anstieg der Verkehrstoten: http://www.mi.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=14797&article_id=141747&_psmand=33
weitere Presseveröffentlichungen zu diesem Themenbereich:
Zahlreiche Autofahrer(innen) mit Handy am Ohr festgestellt - zunehmende Gefahren infolge Ablenkung durch moderne Kommunikationstechniken: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57895/3139510
Ergebnisse zu der Verkehrssicherheitswoche / Präventionsveranstaltungen im Vorfeld: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57895/2961038 / http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7452/2955046
Wieder gezielt Motorräder "unter die Lupe" genommen: Trotz gezielter Kontrollen vier Kradunfälle - Insgesamt 53 Verstöße geahndet: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57895/3069530
Faszination - Frustation Motorrad: Zielrichtung: Sensibilisierung der Motorradfahrer - Schwerpunktkontrollen am Samstag im südlichen Landkreis -: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57895/2998271
Schwerpunktkontrolle am Nienstedter Pass: Polizei und Landkreis Hameln-Pyrmont überwachen Motorräder: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57895/3075531
Rückfragen bitte an:
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http://www.pd-goe.polizei-nds.de/dienststellen/pi_hameln_pyrmont_holz
minden/
Quelle: news aktuell / dpa