Gefährliche Körperverletzung auf Rastplatz – Diebesgut und Drogen bei Festnahme sichergestellt – Richterin erlässt Haftbefehle gegen fünf Beschuldigte
Gemeinsame Presseerklärung des PP Unterfranken und der StA Aschaffenburg
MARKTHEIDENFELD, LKR. MAIN-SPESSART UND WEIBERSBRUNN, LKR. ASCHAFFENBURG. Am späten Donnerstagabend war es auf einem Rastplatz an der A 3 zu einer Schlägerei zwischen zwei Gruppen polnischer Staatsangehöriger gekommen. Die Polizei nahm wenig später fünf Beschuldigte fest, bei denen auch Diebesgut und Drogen sichergestellt wurden. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wurden die Männer der Ermittlungsrichterin vorgeführt und sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft.
Gegen 23.00 Uhr waren die drei späteren Geschädigten mit ihrem Daimler Vito auf der A 3 in Fahrtrichtung Frankfurt unterwegs. Sie suchten den Parkplatz Kohlsberg auf, um eine kurze Rast zu machen. Im Bereich der Toilettenanlagen fiel ihnen ein Mann auf, der einen Abfalleimer von der Wand riss. Zwischen den vier Personen um den Sachbeschädiger und der Gruppe aus dem Mercedes kam es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung. In der Folge entwickelte sich laut Angaben der Geschädigten eine Schlägerei bei der ein 31-Jähriger und dessen 26 Jahre alter Bruder letztendlich mit einem Abschlepphaken und weiteren Werkzeugen auf die zwei Opfer im Alter von 37 und 31 aus der Dreiergruppe einschlugen. Anschließend begaben sich die fünf Männer zu ihrem VW Transporter. Bei der Flucht vom Parkplatz steuerte der 27-jährige Fahrer den Bus offenbar noch in Richtung der drei Geschädigten, so dass diese ausweichen mussten.
Die Geschädigten verständigten im Anschluss über Notruf die Polizei. Zwei Streifen der Autobahnpolizei Aschaffenburg-Hösbach konnten nach kurzer Fahndung das Fahrzeug in Fahrtrichtung Frankfurt feststellen und auf Höhe der Anschlussstelle Weibersbrunn anhalten. Die Insassen wiesen teilweise Verletzungen an den Händen auf und hatten Blut an Armen und Kleidung. Außerdem fanden die Polizisten Werkzeug mit Blutanhaftungen in dem VW, das als mögliches Tatwerkzeug sichergestellt wurde.
Gemeinsam mit Beamten der Operativen Ergänzungsdienste Aschaffenburg und der Polizeiinspektion Aschaffenburg wurden die fünf Beschuldigten festgenommen. Ein 26-Jähriger, der im Verdacht steht, mit seinem Bruder auf dem Parkplatz die Gefährliche Körperverletzung begangen zu haben, leistete bei der Festnahme heftigen Widerstand und war nur mit mehreren Beamten unter Kontrolle zu bekommen. Er verletzte dabei einen Beamten schwer am Knie. Dieser war nicht mehr dienstfähig und musste in einem Krankenhaus ärztlich versorgt werden. Der 26-Jährige versuchte anschließend auch sich selbst zu verletzten und wurde daher einer neurologischen Untersuchung zugeführt.
Auch im Anschluss an die Festnahme hatten die Polizeibeamten alle Hände voll zu tun, da es noch zahlreiche Delikte abzuarbeiten galt: Der 27-Jährige Lenker des Busses ist nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis und bei dem älteren der Brüder wurde eine geringe Menge Amfetamin sichergestellt. In dem Fahrzeug fanden sich Kosmetika und Elektronikartikel im Wert von mehreren hundert Euro und ein hochwertiges Fahrrad. Bei den Gegenständen handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Diebesgut, weshalb die Beamten sie sicherstellten und nun die Eigentumsverhältnisse abklären.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wurde bei den Brüdern, die offensichtlich unter dem Einfluss von Alkohol standen, jeweils eine Blutentnahme durchgeführt und alle fünf Beschuldigte am späten Freitagabend der Ermittlungsrichterin vorgeführt. Die erließ unter anderem wegen Gefährlicher Körperverletzung und Bandendiebstahls Untersuchungshaftbefehle gegen die Männer. Die fünf Polen wurden daraufhin in Justizvollzugsanstalten gebracht.
Die zwei Geschädigten erlitten Platzwunden am Kopf und weitere erhebliche Verletzungen. Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen bei der Polizeiinspektion Aschaffenburg-Hösbach begaben sie sich selbst in ärztliche Behandlung.
Die Ermittlungen der Verkehrspolizeiinspektion Aschaffenburg-Hösbach in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg unter anderem wegen Gefährlicher Körperverletzung, Bandendiebstahls, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz dauern unterdessen an.
Audiodatei
O-Ton der Pressesprecherin Kathrin Thamm, Dauer 0,56 min
( .mp3
)
Quelle: Bayerische Polizei