Cloppenburg/Vechta (ots) - Straftatenaufkommen im Landkreis Vechta weiter auf Sinkflug - Anzahl der Verkehrsunfälle ohne Personenschaden angestiegen
Der Leiter des Polizeikommissariats Vechta, Josef Schade, stellte Kreisrat Holger Böckenstette als Vertreter des Landkreises Vechta sowie den Bürgermeistern der zehn Städte und Gemeinden die Kriminalitätsentwicklung und das Unfalllagebild des vergangenen Jahres vor. "Der positive Trend im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung hält an: Das Fallaufkommen ist auch im vergangenen Jahr weiter gesunken. Der Landkreis Vechta ist und bleibt damit eine der sichersten Regionen - nicht nur in Niedersachsen, sondern bundesweit.", so Schade bei der Begrüßung.
Dies gilt allerdings nur bedingt für das Verkehrsunfallgeschehen. Schade: "Im Vergleich zum Vorjahr haben wir zwar eine Steigerung um über 15 Prozent zu verzeichnen. Die Zahlen der Verkehrsunfalltoten, Schwer- und Leichtverletzten ist hingegen beinahe konstant geblieben."
Erfreut zeigte sich der Kommissariatsleiter, dass der Zuzug von Flüchtlingen auch im Landkreis Vechta nicht zu einer Steigerung der Straftaten geführt hat: "Die weit überwiegende Mehrzahl der Flüchtlinge begeht keine Straftaten und tritt polizeilich nicht in Erscheinung." In diesem Zusammenhang bedankte er sich ausdrücklich bei den Verantwortlichen der Kommunen, den Hilfsdiensten und zahlreichen Ehrenamtlichen für ihr außerordentliches Engagement zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.
Kriminalitätsentwicklung
Im Jahr 2015 sind insgesamt 7.214 Straften im Landkreis Vechta polizeilich registriert und bearbeitet worden. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 882 Taten (2014: 8.069). Dies ist besonders erfreulich, da die Anzahl der Straftaten im Jahr 2013 noch bei 8.696 Taten gelegen hat. Diese positive Entwicklung lässt sich auch anhand der Entwicklung der Häufigkeitszahlen belegen: 2015 wurden 5.297 Straften pro 100.000 Einwohner im Landkreis Vechta registriert. Im Jahr davor betrug der Wert 6.033, davor lag er bei 6.515. Zum Vergleich: Für 2015 beträgt der Wert in Niedersachsen 7.263 Taten.
3.048 Tatverdächtige konnten 2015 ermittelt werden. Hiervon waren 78 Prozent männlich und 22 Prozent weiblich. Etwa jede/r 10. Tatverdächtige war bei der Tatbegehung alkoholisiert. 88 Prozent der Taten wurden von Erwachsenen begangen, 12 Prozent entfielen auf Kinder und Jugendliche. In weniger als fünf Prozent der Fälle handelte es sich bei den Tatverdächtigen um einen Flüchtling. "Auch hier setzt sich der positive Trend fort, die zahlreichen Präventionsmaßnahmen zeigen ihre Wirkung: Die Anzahl tatverdächtiger Kinder und Jugendlicher geht seit Jahren kontinuierlich zurück.", erläuterte Günter Stukenborg, Leiter Kriminal- und Ermittlungsdienst beim Polizeikommissariats Vechta.
Den größten Anteil der Straftaten im Landkreis Vechta machten im vergangenen Jahr mit knapp 45 Prozent die Diebstahlsdelikte aus. Hierunter fallen beispielsweise Laden- und Fahrraddiebstähle sowie Einbrüche in Firmen, Häuser und Wohnungen. Die Anzahl der Wohnungseinbrüche ist dabei im Vergleich zum Vorjahr auf 244 Taten leicht gesunken (2014: 262). Auch wenn dieser Wert im Verhältnis zu anderen Regionen vergleichsweise gering ist, stellt in den meisten Fällen dennoch jeder Wohnungseinbruch einen herben Einschnitt in das Leben der Geschädigten dar. Hierbei geht es vorrangig gar nicht um den Verlust materieller Werte, sondern um den Verlust des Gefühls der Sicherheit in den eigenen vier Wänden. Hinzu kommt, dass es sich bei diesen Delikten um sogenannten aufklärungsungünstige Delikte handelt: Es werden kaum Spuren hinterlassen, die Täter gehen arbeitsteilig vor und sind aufgrund der guten geografischen Lage nach Tatbegehung schnell wieder weg. "Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger, sowohl Eigentümer als auch Mieter von Häusern oder Wohnungen: Machen Sie es den Tätern nicht so leicht, seien Sie wachsam und teilen Sie uns verdächtige Beobachtungen sofort mit. Zudem bitte ich Sie, Ihr Eigentum durch die Installation von Technik und Beachtung von Verhaltenshinweisen zu schützen. Lassen Sie sich kostenfrei und neutral von Ihrer Polizei beraten.", appellierte Günter Stukenborg.
Unfalllagebild
2015 haben sich insgesamt 2.907 polizeilich registrierte Verkehrsunfälle ereignet. Dies entspricht einer Steigerung von 15,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2014: 2.519). In jedem fünften polizeilich registrierten Unfall kamen Menschen zu Schaden: Sieben Menschen wurden tödlich, 134 schwer und 590 leicht verletzt (2014: 7 tödlich, 121 schwer und 591 leicht verletzt). "Anhand dieser Zahlen lässt sich erkennen, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle zwar um knapp 400 gestiegen ist, es sich hierbei aber fast ausnahmslos um Unfälle ohne Personenschaden gehandelt hat.", erläuterte Thomas Geerken, Leiter Einsatz- und Streifendienst beim Polizeikommissariat Vechta.
Bezogen auf die Betrachtung eines 5-Jahres-Zeitraums bei den Toten ist die Entwicklung positiv, bei den Schwerverletzten eher gleichbleibend: In den Jahren 2011-2015 starben im Landkreis Vechta durchschnittlich jährlich neun Menschen infolge eines Verkehrsunfalles, 121 wurden schwer verletzt. Knapp 55 Prozent der Unfälle ereigneten sich innerorts, gut 45 Prozent außerhalb geschlossener Ortschaft. Im Februar ereigneten sich mit 190 Ereignissen am wenigsten (2014: September 190), im Juli mit 270 (2014: November 235) am meisten Verkehrsunfälle. Freitage sind mit 489 (2014: Montage 428) Ereignissen die unfallträchtigsten Tage, Sonntage mit 234 (2014: Sonntag 240) Ereignissen die Tage, an denen die wenigsten Unfälle zu verzeichnen gewesen sind.
"Verkehrssicherheitsarbeit ist eine Kernaufgabe der Polizei. Deshalb werden wir auch in diesem Jahr nicht nachlassen und Geschwindigkeits-, Alkohol- sowie Drogenkontrollen jederzeit im gesamten Landkreis Vechta durchführen, um die Hauptunfallursachen wirksam zu bekämpfen.", kündigte Thomas Geerken an.
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Quelle: news aktuell / dpa