Recklinghausen (ots) - Im vergangenen Jahr starben im Bereich des Polizeipräsidiums Reck-linghausen bei Verkehrsunfällen 13 Menschen. Landesweit waren es 524 Verkehrstote. "Jeder einzelne dieser Toten bedeutet unsägliches Leid für eine Vielzahl von Menschen, denn jeder Verstorbene war nicht nur Lebenspartner oder Angehöriger, er war auch Nachbar, Arbeitskollege, Sportkamerad oder bester Freund", so Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. Bei vielen dieser tödlichen Verkehrsunfälle, aber auch bei vielen Unfällen mit Schwerstverletzten, hat das Thema "Geschwindigkeit" eine entscheidende Rolle gespielt - als Unfallursache oder als bestimmender Faktor, wenn es um die Schwere der Unfallfolgen geht. "Vor diesem Hintergrund dürfen wir als Polizei das Thema Geschwindigkeit nicht aus den "Augen verlieren". Der Bereich der Verkehrssicherheitsarbeit ist und bleibt der Bereich der polizeilichen Aufgabengebiete, in dem die meisten Menschen verletzt oder getötet werden. Das Polizeipräsidium Recklinghausen wird sich daher am europaweitem Blitzmarathon am 21. April beteiligen (6-22 Uhr)", so Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.
Innenminister Ralf Jäger hatte den Termin des Blitzmarathons heute in Düsseldorf bekanntgegeben. Im Mittelpunkt am 21. April steht das Thema "Unfallopfer"- "Wir geben der Gefahr (die in der Überschreitung der Geschwindigkeit liegt) ein Gesicht", so das Motto.
Vor dem Hintergrund des Schwerpunktthemas wurden für die Neuauflage des Blitzmarathons vornehmlich Messstellen ausgesucht, an denen sich in der Vergangenheit schwere Verkehrsunfälle ereignet haben - so auch die Akkoallee in Recklinghausen. Hier verunglückte am 19. April 2014 ein Motorradfahrer aus Herten schwer. Der damals 23jährige hatte bei überhöhter Geschwindigkeit im Rahmen eines Überholmanövers die Kontrolle über sein Krad verloren und war gestürzt. Hierbei zog er sich unter anderem mehrfache Knochenbrüche an Schulter, Beinen und Becken zu. Der junge Mann aus Herten hatte damals "Glück", dass er den Verkehrsunfall überlebt hat, doch auch heute noch - fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Unfall - leidet der Hertener immer noch unter den schweren Folgen des Verkehrsunfalls. Immer noch ist der junge Mann in seinen Bewegungen eingeschränkt - eine weitere, noch ausstehende Operation, soll dazu führen, dass sich der heute 25jährige wieder schmerzfrei und uneingeschränkt bewegen kann.
Schwere Verkehrsunfälle bedeuten jedoch nicht nur Leid für die Unfallopfer oder deren Angehörigen, sie stellen auch eine, teils extreme Belastung für Polizei, Feuerwehr oder andere Beteiligte der Rettungskette dar.
"Seit 2012 bin ich als Opferschutzbeauftragter bei Verkehrsunfällen für den Kontakt zu den Angehörigen zuständig. Es gehört für mich nicht nur beruflich, sondern auch vor allem menschlich, immer wieder zu den schwersten Aufgaben, Angehörigen die Nachricht übermitteln zu müssen, dass eine Person bei einem Verkehrsunfall schwerstverletzt oder gar getötet wurde", so Opferschützer Michael Grüning. "Viele dieser Gespräche und Situationen beschäftigen einen auch noch Monate danach. Das geht nicht nur mir so, sondern auch den Kolleginnen und Kollegen, die die Verkehrsunfälle vor Ort aufnehmen."
Welche Erfahrungen Kolleginnen und Kollegen bei der Aufnahme schwerster Verkehrsunfälle gemacht haben, können Medienvertreter an ausgewählten Messstellen vor Ort erfragen. Neben den Messbeamten sind am 21. April auch die Kolleginnen und Kollegen vor Ort, die zurückliegend schwere Verkehrsunfälle an der Messstelle aufgenommen haben.
Nach derzeitigem Planungsstand wird es am 21. April rund 80 Messstellen im Bereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen geben. Die genauen Örtlichkeiten werden voraussichtlich am 19.04.2016 bekanntgegeben.
Medienvertreter, die vor Ort eine der Messstellen besuchen möchten, bitten wir zur Koordinierung der Termine nach Bekanntgabe der Messstellen Kontakt zur Pressestelle des Polizeipräsidiums aufzunehmen.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Recklinghausen
Michael Pillipp
Telefon: 02361 55 1042
E-Mail: pressestelle.recklinghausen@polizei.nrw.de
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Quelle: news aktuell / dpa