Enkeltrickbetrüger erneut aktiv - Bankangestellte erkannten die Masche
OBERFRANKEN. In einigen oberfränkischen Städten und Gemeinden gaben sich am Mittwoch und Donnerstag mehrfach unbekannte Betrüger gegenüber Senioren als enge Verwandte aus und forderten zum Teil hohe Geldbeträge. Glücklicherweise kam es zu keiner Geldübergabe, was auch aufmerksamen Bankangestellten zu verdanken ist. Die Oberfränkische Polizei warnt jedoch weiterhin vor dem Auftreten der dreisten Betrüger.
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In aller Regel kontaktieren die Täter Senioren und geben sich ihnen gegenüber als Enkel(in) oder Verwandte aus. Dadurch versuchen die Betrüger das Vertrauen ihrer Opfer zu erwecken, mit der Absicht an das Ersparte zu gelangen. In den Gesprächen fordern sie hohe Geldbeträge, beispielsweise für einen Hauskauf, Bezahlung einer Strafe beim Gericht, Operationskosten nach einem Verkehrsunfall und vieles mehr. Die dreisten Straftäter sind hier sehr einfallsreich, was ihre fingierten Notlagen oder Bedürfnisse anbelangt, um letztendlich vorrangig an Bargeld zu gelangen.
Im Laufe des Mittwochs kam es vor allem im Bereich Kulmbach zu solchen Anrufen. Dabei gaben sich die Unbekannten zumeist als Enkel aus, ohne jedoch konkrete Geldforderungen zu stellen. In Bindlach hingegen wollten die Betrüger von einer 93-Jährigen einen fünfstelligen Geldbetrag ergaunern. Die ältere Dame erkannte das Vorhaben und erklärte dem Anrufern unmissverständlich, dass er kein Geld von ihr bekommen werde.
Weitere Vorfälle ereigneten sich am Donnerstag in Ortschaften in den Landkreisen Hof und Wunsiedel. Wie dem Betrugskommissariat aus Hof bekannt ist, handelte es sich bei den Anrufern sowohl um männliche als auch um weibliche Personen, die sich eben zumeist gegenüber ihrer älteren Opfer als Enkel beziehungsweise Enkelin ausgaben. In den Telefonaten forderten die Unbekannten zum Teil fünfstellige Bargeldbeträge. Glücklicherweise erkannten die meisten Senioren die Betrugsabsicht rechtzeitig, sodass den Hofer Ermittlern bislang keine Geldübergabe bekannt geworden ist.
In Schwarzenbach a. d. Saale hatten die Betrüger beinahe Erfolg. Eine 85-Jährige war überzeugt davon, gegen 11.30 Uhr, mit ihrer Nichte telefoniert zu haben, sodass sie sich auf den Weg zur Bank machte und dort einen Bargeldbetrag von über 10.000 Euro abheben wollte. Hier ist es offensichtlich nur einem aufmerksamen Bankmitarbeiter zu verdanken, der die Masche erkannte, und dass es bei einer Versuchstat blieb. Erst die eingeschaltete Kripo konnte die ältere Frau davon überzeugen, dass der Anruf von einer Betrügerin ausging.
Auch in Hof wurde eine Bankangestellte misstrauisch, als eine ältere Dame in der Bank einen hohen Geldbetrag abheben wollte. Auch sie hatte vorher mit einer angeblichen Verwandten telefoniert.
Die Oberfränkische Polizei rät:
Seien Sie misstrauisch, wenn sich eine Person am Telefon als Verwandter oder Bekannter ausgibt, sich selbst nicht mit Namen meldet und Geldforderungen stellt.
Geben Sie keine Auskunft über Ihre familiären oder finanziellen Verhältnisse.
Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.
Stellen Sie dem Anrufer gezielt Fragen nach seinem familiären Umfeld, beispielsweise nach dem Namen der Mutter oder dem Wohnort und bestehen Sie auf die Beantwortung.
Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit anderen Familienangehörigen Rücksprache.
Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen – auch nicht, wenn sie angeblich im Auftrag von Verwandten/Bekannten handeln.
Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt – Notruf: 110
Quelle: Bayerische Polizei