Wolfsburg (ots) - Wolfsburg, Hasenwinkel 16.04.16, 23.40 Uhr
Polizeiberater Horst-Peter Ewert von der Wolfsburger Polizei warnt vor unseriösen Schlüsselnotdiensten, die die Notlage von Betroffenen ausnutzen und anschließend eine viel zu hohe Rechnung ausstellen. Eine 37 Jahre alte Wolfsburgerin erstattete nun Anzeige wegen Wucher, da sie für die Notdienste einer Essener Firma mit allen Aufschlägen und Anfahrtskosten 420 Euro bezahlte.
Am späten Samstagabend sei sie nach Hause gekommen und habe zunächst ihren Schlüssel in Türschloss der Eingangstür ihres Mietshauses gesteckt. Als dieser sich dann nicht mehr herausziehen ließ, habe sie per Smartphone sich Notdienste anzeigen lassen, so die 37-Jährige am Montagvormittag in der Polizeiwache. Auf Nachfrage erhielt die Wolfsburgerin die Auskunft, die Nottüröffnung würde etwa einhundert Euro kosten. Dem erschienenen Monteur gelang es innerhalb weniger Minuten, den feststeckenden Schlüssel herauszuziehen. Überrascht war die Betroffene am Ende, als sie 420 Euro bezahlen sollte.
Der Kriminalhauptkommissar kennt diese Masche von manchen Firmen, sie treten immer wieder auf. Hierbei werden die Forderungen gegenüber den Betroffenen vehement und mit Nachdruck vertreten. Die Wolfsburgerin holte daraufhin noch in der Nacht Bargeld vom Automaten einer Bankfiliale, um die geforderte Summe sofort bezahlen zu können. Keine Leistung müsse sofort bar bezahlt werden, erläutert Ewert. Die Betroffenen habe in jedem Fall das Recht, sich eine Rechnung ausstellen zu lassen. Auch der zivile Rechtsweg stehe den Betroffenen offen, erläutert der Beamte.
Bei der Suche nach einem geeigneten Schlüsseldienst sei es ratsamer auf einen örtlich regionalen Schlüsseldienst zurückzugreifen und nicht den erstbesten Notdienst zu nehmen. Notdienste haben eine 24-Stunden-Bereitschaft und erledigen von Haus aus ausschließlich Sofort-Aufträge, die auch höher entlohnt werden müssen, betont Ewert. Sind in den Telefonbuchanzeigen der Schlüsseldienste keine Adressen angegeben, kann es sich um unseriöse Anbieter handeln. Hinter einer ausschließlich angegebenen örtlichen Telefonnummer kann eine Rufweiterleitung zu einem weit entfernten Firmensitz stecken. Sicher muss man anders als tagsüber an Wochentagen am Wochenende und Feiertagen sowie nachts mit erhöhten Kosten rechnen, so Ewert abschließend. In jedem Fall rät er Betroffenen zu einer Anzeige bei der Polizei.
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Quelle: news aktuell / dpa