Kiel (ots) - Die Landespolizei Schleswig-Holstein und der größte Teil der Kreise und kreisfreien Städte haben sich am bundesweiten Blitzmarathon mit insgesamt 119 Messorten beteiligt. Dabei wurden insgesamt 91711 Fahrzeuge überprüft (2014 98581 Fahrzeuge), in 5087 Fällen (2014 4644)lag die gemessene Geschwindigkeit über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Daraus ergibt sich eine Beanstandungsquote von 5,55 %. Damit liegt die Beanstandungsquote über dem Wert des Jahres 2014 (4,71 %). Sie ist deutlich niedriger als an durchschnittlichen Tagen. Dies führt die Landespolizei auf die öffentliche Bekanntgabe der Messstellen zurück.
Der Schwerpunkt bei der Auswahl der Messstellen in Schleswig-Holstein lag in diesem Jahr im Bereich von Schulen, Kindergärten und Senioreneinrichtungen, da schwache Verkehrsteilnehmer bei einem Zusammenprall mit einem Kraftfahrzeug besonders gefährdet sind.
Dennoch wurde auch an diesen sensiblen Orten vielfach zu schnell gefahren. Die höchsten Beanstandungsquoten liegen im innerstädtischen Bereich. Bei erlaubten 50 km/h fuhren 1171 Autofahrer zu schnell. Die höchste gemessene Geschwindigkeit lag dort bei 117 km/h (Fahrzeugführer erwartet eine Geldbuße 480 Euro, drei Monate Fahrverbot und drei Punkte im Verkehrszentralregister). Bei erlaubten 30 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften beanstandete die Polizei das Fahrverhalten von 1089 Verkehrsteilnehmern. Hier wurde mit 67 km/h der Maximalwert gemessen. Auf der Autobahn 7 fuhr ein Fahrzeugführer statt der im Baustellenbereich bei Kaltenkirchen erlaubten 80 km/h 160 km/h (680 Euro Geldbuße, drei Monate Fahrverbot und zwei Punkte im Verkehrszentralregister).
Die Notwendigkeit auch zukünftig, insbesondere an den Orten zu messen, an denen die schwächsten Verkehrsteilnehmer gefährdet sind, zeigt sich in der Auswertung des Ergebnisses. Vielen kontrollierten Fahrerinnen und Fahrern war nicht bewusst, dass ihr Verhalten, auch bei nur geringfügigen Geschwindigkeitsüberschreitungen, ein hohes Gefährdungspotential für Fußgänger und Radfahrer birgt.
Hierzu Innenminister Stefan Studt: "Die Bilanz des Blitzmarathons zeigt, dass diese Maßnahme richtig und wichtig ist. Rasen entscheidet über Leben und Tod. Und jeder Raser ist einer zu viel. Je höher die Geschwindigkeit, desto schwerer sind auch die Unfallfolgen. Dass heute zahlreiche Autofahrer trotz polizeilicher Vorankündigung in die Radarfalle getappt sind, zeigt, dass die Hemmschwelle bei einigen Verkehrsteilnehmern erschreckend niedrig ist. Unser Ziel muss es sein, das Geschwindigkeitsniveau flächendeckend zu senken. Die Verkehrsüberwachung bleibt deshalb eine zentrale Aufgabe der Landespolizei."
Ziele des bundesweiten Blitzmarathons waren die Senkung des Geschwindigkeitsniveaus sowie die Bewusstmachung der Gefahren unangepasster Geschwindigkeit. Diese Ziele wurden in Schleswig-Holstein erreicht. Die Landespolizei Schleswig-Holstein wird zusammen mit den kommunalen Partnern auch zukünftig, gerade an solchen Gefahrenpunkten, Geschwindigkeitsmessungen durchführen, um das Gefährdungspotential der schwächsten Verkehrsteilnehmer zu verringern. Zahlen zu einzelnen Messstellen oder Bereichen gibt die Landespolizei nicht heraus.
Jürgen Börner
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Quelle: news aktuell / dpa