Schwerin (ots) - Im Jahr 2015 wurden 117.261 Straftaten in Mecklenburg-Vorpommern erfasst. Das ist erstmals ein Anstieg der Fallzahlen seit 2004. Entgegengesetzt dazu registrierte die Schweriner Polizei im vergangenen Jahr weniger Straftaten als im Jahr 2014. Im direkten Vergleich sank die Zahl der erfassten Straftaten von 10.969 auf 9.650 Straftaten. Dies entspricht einem Rückgang von ca. 12%, wogegen die Einwohnerzahl Schwerins um ca. 1,5% anstieg. Die Aufklärungsquote hat sich im Jahr 2015 um 1,2% auf nunmehr 61,9% leicht verschlechtert.
Der Rückgang ist in nahezu allen Deliktsfeldern zu verzeichnen.
Im Deliktsfeld Diebstahl wurden 2015 3.288 Fälle registriert. Dies ist ein Rückgang im Vergleich zum Jahr 2014 um 495 Fälle (-13%). Erfreulich ist hierbei, dass die qualifizierten Diebstahlshandlungen (Bsp.: Ein-/Aufbrüche) von 1801 auf 1432 Fälle (-20,5 %) zurückgegangen sind.
Bei den Wohnungseinbruchsdiebstählen ging die Zahl der erfassten Fälle, gegen den Landestrend, von 169 auf 119 (-30%) zurück. In der Landeshauptstadt gab es anders als im Jahr 2014 keine Einbruchserie. Der Rückgang ist dennoch kein Grund zur Zufriedenheit. Jeder Wohnungseinbruch bleibt ein Einschnitt in die Privatsphäre der Opfer und stellt erhebliche Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl dar.
Einen Anstieg gab es, wie bereits im Vorjahr, bei den Fahrraddiebstählen. Während im Jahr 2013 noch 459 Fälle registriert wurden, waren es im Jahr 2014 502 und 2015 594 Fälle. Im Vergleich zum Vorjahr gab es damit einen Anstieg um 18,33% (2014 zu 2013 +9,37%). Dagegen ist das Aufkommen von Diebstählen an/aus Kfz rückläufig, hier wurden 320 Fälle erfasst, 2014 waren es 479 (Rückgang um fast 50%).
Einen leichten Rückgang verzeichnete die Schweriner Polizei bei den Rohheitsdelikten, hierzu gehören Straftaten wie Körperverletzung, Raub, Bedrohung sowie Nötigung und Stalking. Hier wurden 1.195 Fälle erfasst, das sind 92 weniger als im Vorjahr. Bei den einfachen - sowie der fahrlässigen KV gab es einen Rückgang um 115 Fälle, während bei der gefährlichen - und der schweren KV ein leichter Anstieg von 17 Fällen zu verzeichnen (von 172 in 2014 aus 189 in 2015) war. Im Bereich der Raubdelikte gab es einen erfreulichen Rückgang um 16 Fälle (von 88 auf 72).
Mit 1.072 registrierten Sachbeschädigungen war im Jahr 2015 ein Rückgang um 6,5% zu verzeichnen.
Im Deliktsbereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein Rückgang um 386 Fälle registriert worden. Wie in jedem Jahr beeinflusst das Anzeigenaufkommen des Schwarzfahrens die Kriminalitätsstatistik. 2015 wurden 1413 Schwarzfahrer gestellt, 2014 waren es 1787 (- 20%). Einen Anstieg in diesem Deliktsfeld gab es trotz sinkender Kraftstoffpreise bei Tankbetrügereien. Hier registrierte die Polizei im Jahr 2014 72 Fälle und im Jahr 2015 105 Fälle (+ 46%).
Die Rauschgiftkriminalität ist ein typisches Kontrolldelikt. Aufgrund notwendiger Aufgabenverlagerungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Demonstrationsgeschehen zur Flüchtlingsproblematik (18 Einsätze der PISchwerin), konnte die erforderliche hohe Kontrolldichte und der damit verbundene Kontrolldruck, nicht aufrechterhalten werden. Die Feststellungen gingen im Vergleich zum Vorjahr von 558 Delikten auf insgesamt 280 Fälle zurück (- 49%).
In der Landeshauptstadt Schwerin konnten im Jahr 2015 3905 Tatverdächtige ermittelt werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang von 9%. Hierbei liegt der Anteil der weiblichen Tatverdächtigen bei 26,8%.
Die Altersstruktur aller Tatverdächtigen stellt sich wie folgt dar: - 14 - 25 Jahre - 1171 TV (20% an Ges.-TV / 7,8% an Ges.-Bevölkerung) - 25 - 60 Jahre - 2430 TV (7,7% an Ges.-TV / 47,7% an Ges.-Bevölkerung) - über 60 Jahre - 264 TV (6,7% an Ges.-TV / 32,3% an Ges.-Bevölkerung)
383 nichtdeutsche Tatverdächtige wurden im Jahr 2015 in Schwerin ermittelt. Dies entspricht einem prozentualen Anteil von 10,1% aller registrierten 3.905 Tatverdächtigen (Vorjahr 4.288 davon 386 nichtdeutsche TV - entspricht 9%) in Schwerin. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass auch der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung Schwerins von 4,3% (im Jahr 2014) auf 5,6% anstieg. Durch nichtdeutsche Tatverdächtige wurden vorrangig Ladendiebstähle, Schwarzfahrten und Körperverletzungsdelikte begangen.
Im Vergleich zum Jahr 2014 hat sich die Sicherheitslage in Schwerin weiter verbessert. Der ab Mitte 2015 einsetzende Zuzug von Flüchtlingen hat sich entgegen anderslautender Darstellungen nicht negativ auf die Kriminalitätslage in der Landeshauptstadt Schwerin ausgewirkt.
Die Verkehrsunfallentwicklung blieb in der Landeshauptstadt auf annähernd gleichem Niveau. Insgesamt wurden 3.429 Verkehrsunfälle aufgenommen. Davon ereigneten sich 3.120 Unfälle mit Sachschaden. Bei den leicht verletzten Personen gibt es einen Rückgang von 305 auf 257 zu verzeichnen. Die Zahl der Schwerverletzten erhöhte sich von 33 auf 50 Personen, diese wurden länger als 24 Stunden Krankenhaus behandelt. Leider wurden im Jahr 2015 zwei Menschen bei Verkehrsunfällen tödlich verletzt. Eine Fußgängerin wurde in der Rogahner Straße beim Überqueren von einem Pkw erfasst, ein Radfahrer fuhr alleinbeteiligt im Bereich des Berliner Platzes mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Mauer und verstarb noch am Unfallort.
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Quelle: news aktuell / dpa