Siegen-Geisweid (ots) - "Miteinander im Gespräch bleiben, in Frieden zusammen leben und dem anderen mit Respekt begegnen", unter diesem Leitgedanken kamen am Donnerstagabend (19.05.) Vertreter der kurdischen- sowie der türkischen Gemeinde und Vereinen aus Siegen und Umgebung zu einer Aussprache zusammen. Organisiert wurde das Treffen von der Polizei, die Vertreter beider Seiten ins Geisweider Rathaus eingeladen hatte.
Dass Bedarf für einen solchen Gedankenaustausch zwischen den beiden Gruppen auch hier in Siegen-Wittgenstein besteht, liegt auf der Hand. Gerade im Stadtteil Geisweid leben viele Nationen auf engstem Raum zusammen, darunter eben auch Menschen mit türkischen oder kurdischen Wurzeln. Und weil es zurzeit vermehrt in der Türkei, in Deutschland, aber auch in anderen Ländern zu Konflikten kommt, wenn Türken und Kurden aufeinander treffen, ist das Verhältnis zwischen den beiden Volksgruppen nicht frei von Konflikten. Auch hier im Kreis ist es in der jüngeren Vergangenheit zu Polizeieinsätzen in diesem Zusammenhang gekommen (Vergleich unsere Pressemeldung vom 23.04.2016: "Sachbeschädigung an kurdischem Vereinslokal", Vergleich unsere Pressemeldung vom 28.04.2016: "'Kurden-Demo' in Geisweid / Polizei nimmt Störer vorläufig fest").
Umso wichtiger ist der Dialog: Bezüglich des Treffens am Donnerstag in Geisweid zieht Polizeidirektor Wilfried Bergmann ein insgesamt positives Fazit. Er hatte im Namen der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein zu der Veranstaltung eingeladen. "Wir freuen uns, dass wir diese Personengruppen in Geisweid jetzt an einen Tisch zusammenbringen konnten. Mehrere Stunden haben wir in spürbar positiver Atmosphäre zusammengesessen, uns intensiv ausgetauscht und jeder konnte seinen Standpunkt klar machen."
Bei aller Freude über den positiven Austausch bleibt Bergmann aber auch realistisch und geht nicht davon aus, dass sich alle Streitpunkte und Probleme im Handstreich lösen lassen. In einem aber waren sich alle einig und das ist ein wirklich positives Signal für weitere Gespräche, so der Polizeidirektor: "Alle Teilnehmer der Veranstaltung betrachten Geisweid bzw. Deutschland als ihre Heimat und sehen in dem gegenseitigen Respekt füreinander und auch in der Einhaltung hier geltender Gesetze die absolut verbindliche Grundlage für ein friedliches Miteinander."
Weitere Treffen sind auch in näherer Zukunft geplant.
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