Delbrück (ots) - (mb) Eine Delbrücker Familie ist Opfer einer dubiosen ausländischen Teerkolonne geworden und hat schlechte Asphaltarbeiten teuer bezahlt.
Am Mittwoch klingelte gegen 11.00 Uhr ein fremder Mann bei den Delbrückern in der Jokobstraße. Er sei mit einer Teerkolone unterwegs und man habe noch Material über. Den Parkplatz neben dem Haus könne man preiswert asphaltieren. Die Eheleute gingen auf das Angebot ein. Einige Männer fuhren mit einem Lieferwagen sowie einem Teerlaster vor und begannen mit den Arbeiten. Die vereinbarte Summe, 1.500 Euro für 150 Quadratmeter, wurde abgeboben und noch vor der Bank an den Fremden mit dem britischen Akzent übergeben. Wieder zuhause waren sämtliche Arbeiter und Teerfahrzeuge verschwunden. Der Parkplatz war mit Flüssigbitumen benetzt und lose mit Splitt abgedeckt worden. Weil die Arbeiter den flüssigen Teer auch in der Gosse am Straßenrand verschüttet hatten, musste die Feuerwehr mit Bindemitteln anrücken.
Die Auftraggeber riefen die auf ihrem in Englisch und Französisch aufgesetzten Vertrag angegebene Handynummer an und sprachen mit dem "Chef" der laut des Schreibens französischen Firma. Der Chef gab an, dass seine Männer Material nachholen müssten und am späten Nachmittag weiterarbeiten würden. Das blieb allerdings aus. Die Familie erstattete abends Anzeige wegen Betruges.
Wie dieser Fall zeigt, werden die Arbeiten reisender Kolonnen meist preiswert angeboten allerdings nicht fachmännisch ausgeführt. Ist die Teerkolonne erst weitergezogen, besteht kaum Möglichkeit, Ausführungsmängel geltend zu machen. Ob die ausländische Firmenanschrift stimmt, ist völlig ungewiss, so dass Regressansprüche ins Leere laufen. Die Art der Ausführung ist meistens vertraglich nicht geregelt, lediglich ein vereinbarter Preis. Für die Beseitigung der Mängel sind weitere finanzielle Aufwendungen erforderlich. Auch die Kreisverwaltung warnt vor der Beauftragung reisender Teerkolonnen: http://www.kreis-paderborn.de/kreis_paderborn/aktuelles/pressemitteilungen/2014/teerkolonnen.php
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