Nach Chemikalienfund im Keller – Einsatzmaßnahmen beendet
Gemeinsamer Pressebericht des Polizeipräsidiums Unterfranken und des LRA Bad Kissingen
BAD KISSINGEN. Nachdem die Feuerwehr Bad Kissingen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag beim Auspumpen eines Kellers in der Theresienstraße auf diverse Chemikalien gestoßen war, wurde zwischenzeitlich das betroffene Kellerabteil vollständig geräumt. Die Anwohner, die während der Räumungsarbeiten vorsorglich aus Ihren Wohnungen gebracht worden waren, konnten zwischenzeitlich nach Hause zurückkehren. Alle Absperrungen wurden aufgehoben.
Da sich, wie bereits berichtet, die Situation in dem mit Wasser vollgelaufenen Kellerraum zunächst unklar darstellte, wurden für die Räumung Spezialisten verschiedener Stellen in Bad Kissingen zusammengezogen und die Theresienstraße sicherheitshalber für den Fahrzeug- und Personenverkehr gesperrt. Auch 17 Anwohner des betroffenen Gebäudes und der direkt angrenzenden Nachbarhäuser wurden vorübergehend aus ihren Wohnungen gebracht.
Unter Koordination des Landratsamtes Bad Kissingen arbeiteten Einsatzkräfte und Gefahrgutspezialisten der Kissinger Feuerwehr, der Verkehrspolizei und des Landeskriminalamtes bei der Erkundung und der Räumung des Kellers zusammen. Helfer des Roten Kreuzes sicherten die Maßnahmen ab und betreuten die Anwohner.
Die Einsatzkräfte fanden schließlich neben durchnässten Büchern, Dokumenten und Kisten eine Vielzahl von mit Medikamenten und Laborchemikalien gefüllten Fläschchen und kleinen Behältern. Darunter auch Gefahrstoffe wie Pikrinsäure. Die Stoffe stammen aus den Beständen eines ehemaligen medizinischen Labors und wurden nach dessen Aufgabe in dem angemieteten Raum eingelagert. Bei einigen der Gefäße hatten sich durch das Wasser die Etiketten abgelöst. Im weiteren Verlauf muss daher nun noch der genaue Inhalt bestimmt werden. Alle Behältnisse waren verschlossen und unbeschädigt, so dass keine Reaktionen oder Vermischungen stattgefunden haben. Im Auftrag des Landratsamtes wurde eine Fachfirma mit der Entsorgung beauftragt. Die Ursache für die zunächst festgestellte, erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration ist weiterhin unklar. Die Werte sind mittlerweile wieder im Normalbereich.
Das hohe Maß an Sicherheits- und Absperrmaßnahmen diente der Gefahrenabwehr und ergab sich aus der zunächst unklaren Lage. Bereits am Donnerstagabend wurden alle Absperrungen aufgehoben und die Anwohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren.
Die Wasserschutzpolizei, die für die Bearbeitung von Umweltdelikten zuständig ist, wird nun prüfen, ob bei der Lagerung der Chemikalien gegen Vorschriften verstoßen wurde. Hierzu sind aber zunächst eine exakte Bestimmung der Stoffe und eine Rekonstruktion der Lagerungsbedingungen erforderlich.
Der Landrat des Landkreises Bad Kissingen, Thomas Bold, bedankt sich bei allen Einsatzkräften für die geleistete Arbeit und das Engagement, das maßgeblich zur erfolgreichen Einsatzbewältigung beigetragen hat.
Bereits erstellte Pressemeldung
Nach Chemikalienfund im Keller – Absperrungen aufgehoben
Bericht vom 02.06.2016