Ulm (ots) - Entgegen dem Landestrend ist die Zahl der Motorradunfälle im Jahr 2015 weiter zurückgegangen. Motorisierte Zweiräder waren an 514 Unfällen beteiligt, 30 weniger als noch 2014 (-6 Prozent). Gegenüber 2011 mit dem Zehnjahreshöchststand von 603 Verkehrsunfällen ist das ein fast steter Rückgang um 15 Prozent. Die Zahl dieser Verkehrsunfälle ist stark von der Witterung abhängig, die Unfallfolgen auch von der Qualität der Schutzkleidung. Deshalb werben die Polizei und ihre Partner nicht nur für eine gute Schutzkleidung. Die Polizei kontrolliert auch regelmäßig, ob Motorradfahrer ihren Helm tragen. Dieser Pflicht kommen die Motorradfahrer weitgehend nach, lediglich 49 Fahrer musste die Polizei 2015 anzeigen, weil sie ohne Helm fuhren. Die hätten im Falle eines Unfalls schwerste Verletzungen erleiden können. "Motorradfahrer haben keine Knautschzone", weist die Polizei auf die besonderen Gefahren des Motorradfahrens hin. In den ersten vier Monaten des Jahres 2016 waren die Fahrer von motorisierten Zweirädern bereits an 89 Unfällen beteiligt. Davon haben sie 34 Unfälle selbst verursacht. Bei den 89 Unfällen wurden zwei Menschen getötet. 24 Personen wurden schwer, 58 weitere leicht verletzt. Von diesen 84 Verunglückten waren 80 Zweiradnutzer. Laut Polizei ein deutliches Zeichen, dass solche Verkehrsunfälle gerade für diese Gruppe besonders gefährlich sind. 33 der Unfälle wurde durch zu schnelles Fahren (14 Unfälle) oder falsches Überholen (drei Unfälle) verursacht. Zwei Ursachen, bei denen das schnellere Vorankommen im Vordergrund steht. Deshalb verbindet die Polizei die Motorradkontrollen mit Geschwindigkeitskontrollen. Mit ihren intensiven Kontrollen sei es der Polizei gelungen, innerhalb von zehn Jahren die Unfälle durch zu schnelles Fahren um 30 Prozent zu verringern. "Wir brauchen einen langen Atem, um diese Ursache zu bekämpfen", sagte die Polizei angesichts dieser Entwicklung. Dabei gehe es nicht darum, Geld in die Kassen des Staates zu spülen. Es gehe allein um die Sicherheit, also um die Gesundheit und das Leben aller Verkehrsteilnehmer. Am Sonntag überprüfte die Polizei in Allmendingen zahlreiche Motorradfahrer. Die Fahrer hatten Verständnis für die Kontrollen der Polizei. Immerhin sind die auch zu ihrem Schutz. Sie erhielten wertvolle Tipps, wie sie sich bei gutem aber auch schlechtem Wetter sicher durch den Verkehr bewegen können. Nasse Straßen stellen eine besondere Herausforderung an den Fahrer. Mit einer defensiven Fahrweise und einem runden Fahrstil kann jeder Kradfahrer seinen Beitrag für die Sicherheit im Straßenverkehr leisten. Besonders Unfälle zwischen Motorrädern und Autos haben oftmals schwerwiegende Folgen. Zum einen haben die Zweiradfahrer eine schmale Silhouette und werden daher oft übersehen. Zum anderen fehlt ihnen eine schützende Karosserie. Darüberhinaus schätzen andere Verkehrsteilnehmer die Geschwindigkeit von Motorradfahrern oft falsch ein. Deshalb kontrollierten die Beamten auch Autofahrer. Zwei von ihnen beanstandeten die Polizisten wegen zu schnellen Fahrens. Ein weiterer benutzte ein Mobilfunkgerät. Alle drei erwartet nun einen Anzeige.
Claudia Kappeler, Tel. 0731/188-1111, E-Mail: ulm.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
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