Rendsburg (ots) - 160610-1-pdnms Täter täuschen polizeiliche Anrufe vor
Rendsburg / Eine mit dem sogenannten Enkeltrick verwandte Variante des Betruges wurde jetzt der Kriminalpolizei in Rendsburg bekannt. Die Täter geben vor, von der Polizei zu sein und rufen dabei z. T. auch über längere Zeiträume lebensältere Menschen an. Die Wichtigkeit der Anrufe wird dabei unterstrichen, indem sich in die Gespräche vermeintliche Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) oder von lnterpol einschalten und man den Angerufenen über technische Manipulation im Display vorgaukelt, dass tatsächlich eine Polizeidienststelle anruft (Call ID Spoofing).Die Anrufe erfolgen im Gesamtverlauf der Tat auch mehrfach am Tage. Die Täter erschleichen sich so dann nach und nach das Vertrauen der Angerufenen. Sie geben an, dass bei festgenommenen Mafiaangehörigen Konto und Depotdaten der Angerufenen gefunden wurden und die Gefahr besteht, dass diese Konten von der Mafia "leergeräumt" werden. Sie gaukeln dabei vor, dass auch Bankangestellte in kriminelle Machenschaften verwickelt sind. Die so verunsicherten Geschädigten werden dazu veranlasst, fast ihr gesamtes Geld bei der Bank abzuheben. Teilweise werden die Geschädigten auch aufgefordert, Depots aufzulösen. Und fast immer soll vor Abholung des Geldes bei der Bank dort auch ein Schließfach angemietet werden, um den Bankmitarbeitern vorzutäuschen, dass das Geld nun dort deponiert wird. Tatsächlich werden die Geschädigten aber angewiesen, alles Geld nach Hause zu holen. Dort erscheint dann angekündigt durch fingierte Anrufe ein Polizeibeamter, um das Geld in Empfang zu nehmen, angeblich um es endgültig zu sichern oder auf Falschgeld zu kontrollieren. Zwischenzeitlich sind bei der Polizei mehrere Fälle bekannt geworden, in denen erhebliche Bargeldbeträge übergeben wurden. Es ist zu befürchten, dass in ähnlicher Größenordnung Geschädigte sich im Nachhinein nicht einmal den Verwandten offenbaren, weil sie von den Tätern geschickt enorm unter Druck gesetzt wurden und ihnen das Ganze unangenehm und peinlich ist. Die Polizei rät aus diesem Grunde jegliche Geldübergaben an Fremde zu unterlassen. Generell sollten gerade größere Transaktionen mit Bargeld, immer vorher mit Verwandten oder langjährigen Vertrauenspersonen besprochen werden um sich abzusichern. Bei dubiosen Anrufen Fremder ist großes Misstrauen geeignet, um sich vor Schaden zu schützen. Das gilt insbesondere für lebensältere Menschen, deren Gutmütigkeit und Arglosigkeit oftmals bewusst und skrupellos von diesen Tätern ausgenutzt werden. Informieren sie schon beim kleinsten Verdacht die Polizei über 110. Sollten sie schon geschädigt worden sein, setzen sie sich bitte unbedingt mit ihrer zuständigen Polizeidienstelle in Verbindung. Auch Banken und Sparkassen können mithelfen, solche Taten zu verhindern. So führte die erfolgreiche Zusammenarbeit mit einer Bank in Rendsburg dazu, dass die Übergabe eines sechsstelligen Betrages an die Täter verhindert wurde.
Rainer Wetzel
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Neumünster
Pressestelle
Telefon: 04321-945 2222