LZPD NRW ordnet zusätzliche Prüfung von Polizei-Schießständen an -Antimonbelastung bislang weit unter zulässigem Grenzwert

Duisburg (ots) - Aufgrund des Verdachtes erhöhter Antimonwerte bei Schießtrainern im Polizeipräsidium Bielefeld hat das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW (LZPD NRW) eine zusätzliche Überprüfung der Polizei-Schießstände angeordnet. Antimon ist ein Halbmetall, das in der Umwelt vorkommt, aber verstärkt auch beim Verschießen bleihaltiger Munition freigesetzt wird. Die Polizei NRW nutzt seit rund zehn Jahren schadstoffreduzierte und bleifreie Munition, in der Antimon nur noch in Spuren vorkommt. "Wir wollen Klarheit darüber bekommen, was Ursache für die erhöhten Werte bei den Schießtrainern sein könnte", sagte der Direktor des LZPD Rainer Pannenbäcker heute (04.07.2016) in Duisburg. "Deshalb werden unabhängige Gutachter jetzt aus Sicht des Arbeitsschutzes nochmals zusätzlich untersuchen, ob in den Schieß- und Trainingsanlagen eine erhöhte Antimonbelastung vorliegt." Nach den bisherigen Erkenntnissen eigener und unabhängiger Prüfer liegt die Belastung der Schießstände der NRW-Polizei mit Antimon weit unter dem für Arbeitsplätze zulässigem Grenzwert.

In NRW prüfen unabhängige Institute die Raumluft in Schießanlagen auf mögliche Schadstoffe wie Blei, Antimon oder Zink. Moderne Lüftungsanlagen sorgen dafür, dass der Schmauch von Schützen und Trainern weggesaugt wird. "NRW hat bundesweit die höchsten Sicherheitsstandards in Polizei-Schießanlagen. Mit unserer Technik und den engmaschigen Kontrollen bieten wir den bestmöglichen Schutz der Trainierenden vor möglichen Schadstoffen", erläuterte Pannenbäcker. Die unter Volllast gemessenen Werte liegen immer deutlich unter den zulässigen Grenzwerten. "Es haben sich bisher nirgendwo Anhaltspunkte ergeben, die eine Einstellung des Schießtrainings erfordern", bekräftigte Pannenbäcker.

Auch außerhalb von Schießanlagen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten mit Antimon in Kontakt zu kommen. Das Halbmetall findet sich beispielsweise in vielen Kunststoffen, im Zigarettenrauch oder auch in Feinstaub. "Wir machen jeder Schießtrainerin und jedem Schießtrainer das Angebot, sich durch den örtlich zuständigen polizeiärztlichen Dienst untersuchen und beraten zu lassen", erläuterte Pannenbäcker. Zusätzlich werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um die Kausalität zwischen Schießtrainertätigkeit und erhöhtem Wert zu prüfen. "Das schafft mehr Klarheit", sagte der Behördenleiter des LZPD.

Das Land NRW hat in den letzten Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag in die Errichtung modernster Schießanlagen investiert, um ein Höchstmaß an Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit zu garantieren. "Die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen hat immer höchste Priorität", betonte der LZPD-Chef. "Deshalb werden wir alle Erkenntnisse aus den Untersuchungen schnellstmöglich bewerten und in unsere hohen Sicherheitsstandards einfließen lassen."

Rückfragen bitte an:

Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW
Pressestelle LZPD NRW
Telefon: 0203 41 75 72 40
E-Mail: pressestelle.lzpd@polizei.nrw.de
http://www.lzpd.de