Bad Lippspringe/Paderborn/Lichtenau (ots) - (mb) Dank eines aufmerksamen Bankangestellten ist am Dienstagnachmittag ein "Enkeltrick" rechtzeitig aufgeflogen. Eine 83-jährige Seniorin aus Bad Lippspringe hätte sonst 40.000 Euro an die unbekannten Betrüger verloren. Zwei weitere Betrugsversuche wurden aus Schloß Neuhaus und Lichtenau gemeldet.
Trotz aller Aufklärungsarbeit der Polizei - immer wieder gelingt es bundesweit agierenden Betrügern, sich am Telefon gegenüber Seniorinnen oder Senioren als Enkel, Nichte oder anderer Verwandter in Geldnot auszugeben. Erst letzte Woche hat eine 81-Jährige in Preußisch-Oldendorf (Kreis Minden-Lübbecke) auf diese Weise mehrere tausend Euro an unbekannte Kriminelle verloren.
Am Dienstag schlugen die Täter im Kreis Paderborn zu. Um 12.00 Uhr stellte sich ein Betrüger am Telefon einer Seniorin aus Lichtenau als Neffe vor. Er sei gerade in Paderborn und brauche schnell Geld. Die Angerufene legte auf und rief ihren echten Neffen an. Der alarmierte die Polizei. Etwa eine Stunde später wurde ein Betrugsversuch aus Schloß Neuhaus gemeldet. Hier hatte sich eine unbekannte Frau als Nichte des vermeintlichen Opfers ausgegeben. Kurz nach 16.00 Uhr meldete sich der Filialleiter einer Bank aus Paderborn. Dort wollte eine 83-jährige Kundin 40.000 Euro von ihrem Konto abheben. Der aufmerksame Bankmitarbeiter hatte sofort nachgehakt und den Betrugsversuch aufgedeckt. Den eingesetzten Polizisten schilderte die Seniorin aus Bad Lippspringe, sie sei gegen 14.30 Uhr von einem Mann angerufen worden, der sich als ihr Neffe ausgab. Geschickt hatte der Täter seinem Opfer Informationen entlockt, um seine Legende glaubhaft auszubauen. Er sei in Paderborn bei einem Notar um eine Wohnung zu kaufen. Eine Überweisung sei gescheitert, sodass er dringend Geld benötigte. Es brauchte weitere Telefonate, bis der Täter die 83-Jährige vollends überzeugt hatte und diese sich bereit erklärte, das geforderte Geld zu holen. Ein Nachbar brachte die Gehbehinderte Frau mit ihrem Rollator zur Bank nach Paderborn, wo der kriminelle Hintergrund zum Glück auffiel. Um die Täter zu ermitteln und eventuell einen Geldboten zu erwischen, leitete die Polizei Sofortmaßnahmen ein. Der Täter meldete sich tatsächlich später nochmal, dann brachen die Telefonate ab und auch kein Geldbote tauchte auf.
Die Polizei warnt eindringlich: Vorsicht bei Anrufen angeblicher Verwandter, die aus verschiedensten Gründen sofort Bargeld "leihen" wollen. Das Wissen um diese Form der Kriminalität und die damit verbundenen Verhaltensregeln sind der beste Schutz, um nicht in die Fänge der Täter zu gelangen. Deswegen ist es wichtig, ältere Angehörige, Bekannte oder Nachbarn zu informieren und ihnen Hilfe anzubieten.
Die wichtigsten Ratschläge der Polizei lauten:
- Geben Sie niemals - wirklich niemals! - Bargeld an fremde Personen heraus, egal aus welchem Grund oder dringlichem Anlass es verlangt wird.
- Nehmen Sie in jedem Falle einer Geldforderung sofort Kontakt mit einer erreichbaren, vertrauten Person auf.
Informieren Sie umgehend die Polizei über den Polizeinotruf 110!
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