Ratingen (ots) - Etwas ungläubig guckte Heinrich von der Heiden, der im Kreise seiner eingeweihten Familie anlässlich seines Geburtstages auf der Terrasse seines Hauses in Breitscheid saß, als er von einem Feuerwehr-Motorrad mit Beiwagen und dem Breitscheider Tanklöschfahrzeug abgeholt wurde. Auf die Nachfrage, wohin er den mitfahren sollte, entgegneten die Floriansjünger geschlossen, dass das eine Überraschung sei. Eine Überraschung, die nahezu die gesamte Feuerwehr ohne sein Wissen geplant und für seine Verabschiedung als Stadtbrandinspektor vorbereitet hatte. So willigte Heinrich von der Heiden ein und ließ sich mit dem bereitstehenden Feuerwehr-Motorrad zur Hauptwache an den Voisweg fahren. Bereits nach kurzer Fahrtstrecke lief der zwischenzeitlich etwas erstaunte Stadtbrandinspektor wieder zu bekannter Form auf und gab dem Fahrer Anweisungen zur Fahrweise sowie Tipps zur Reiseroute. Auf der Hauptwache, die von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr in bayrisches Flair getaucht worden war, erwarteten mehr als zweihundert Gäste von Feuerwehr, Stadt, Kreis und Land "das Geburtstagskind" Heinrich von der Heiden und applaudierten dem erneut um Fassung ringenden Stadtbrandinspektor. Nach kurzen einführenden Worten vom Leiter der Feuerwehr René Schubert und dem Brandschutzdezernenten Fran Mendack übernahm der erste Beigeordnete Rolf Steuwe die Laudatio auf das Lebenswerk des für die Stadt Ratingen ganz besonderen Feuerwehrmanns. Die Tatsache, dass Rolf Steuwe nicht nur jahrelang selbst Brandschutzdezernent war, sondern auch als Bürger von Breitscheid und unmittelbarer Nachbar ein Freund von Heinrich von der Heiden ist, spiegelte die kurzweilige und sehr persönliche Rede wider. Die beeindruckende Feuerwehrkarriere des bodenständigen Breitscheiders bilanzierte der erste Beigeordnete in dem er Parallelen zum Film "Am Anfang war das Feuer" aufzeigte und das außergewöhnliche ehrenamtliche Sozialengagement von Heinrich von der Heiden betonte. Heinrich von der Heiden ist seit 1973 Mitglied der Ratinger Feuerwehr. Nach langjähriger Gruppen- und Zugführertätigkeit hatte Herr von der Heiden seit 1995 die Funktion des Stv. Leiter der Feuerwehr inne. Mehrfach hat er die Gesamtverantwortung für die Feuerwehr Ratingen mangels Leiter der Feuerwehr über Monate übernommen. 2008 hat er maßgeblich den Statuswechsel der Feuerwehr zur Berufsfeuerwehr bei gleichzeitiger Stärkung der Freiwilligen Feuerwehr durch eine Satzung voran getrieben. In der Folge des Statuswechsels wurde Heinrich von der Heiden als Ehrenbeamter Stadtbrandinspektor der Feuerwehr Ratingen in Verbindung mit der Funktion des Abteilungsleiters Freiwilligen Feuerwehr im Organigramm des Amtes 37 der Stadt Ratingen.
Dieses außergewöhnliche Engagement im Interesse der Ratinger Bürgerinnen und Bürger, der Ratinger Feuerwehr und des Feuerwehrwesens würdigte im Anschluss an die Laudatio der Bezirksbrandmeister Hans-Peter Thiel durch Verleihung des Deutschen Feuerwehrehrenkreuzes in Gold. Nicht nur diese besondere Auszeichnung, sondern auch die stehenden Ovationen nach der Verleihung zeigen die Wertschätzung und die besondere Rolle des immer fleißigen Breitscheiders - ein besonderes Lebenswerk. Heinrich von der Heiden wird der Feuerwehr jedoch auch weiterhin treu bleiben und "aus der zweiten Reihe" unterstützen - hierfür hat er von der neuen, besonderen Regelung Gebrauch gemacht, auch über das 63. Lebensjahr hinaus in der Einsatzabteilung zu bleiben. Jedoch nicht mehr als Stadtbrandinspektor, sondern als Mitglied des Löschzuges Breitscheid. Durch sein absehbares Ausscheiden aus dem Amt des Stadtbrandinspektors erfolgten bereits Ende des vergangenen Jahres Wahlen durch die Zug- und Standortführer der Freiwilligen Feuerwehr. Der bisherige Vertreter Uwe Schneiders (Lintorf) wurde dabei zum neuen Stadtbrandinspektor und der Breitscheider Hendrik Schmitz zum neuen stellvertretenden Standbrandinspektor gewählt. Die Ernennungen erfolgten ebenfalls am heutigen Tag im Beisein der Ehefrauen durch den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Ratingen Wolfgang Diedrich.
Eine tolle Überraschung, an der nahezu die gesamte Ratinger Feuerwehr mitgewirkt hatte, für einen ganz besonderen und immer bescheidenen Feuerwehrmann. Die Ratinger Feuerwehr bedankt sich voller Anerkennung und Respekt für diese Leistung.
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Feuerwehr Ratingen
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