Wilhelmshaven (ots) -
wilhelmshaven.friesland Seit kurzem wird durch die Polizei Wilhelmshaven/Friesland wieder vermehrt ein Anstieg an der Verbreitung sogenannter Verschlüsselungstrojaner festgestellt. Die schadhafte Software wird oft gezielt und als fiktive Bewerbungsmail getarnt, an Unternehmen versandt. Wird der Anhang der E-Mail geöffnet, beginnt der Trojaner unverzüglich, das gesamte Dateisystem des genutzten PCs und aller im Netzwerk befindlichen Computer zu verschlüsseln. Die von den Tätern versandten E-Mails fallen durch fehlerfreie Formulierungen und vermeintlich seriöse Anschreiben auf, so dass für den Empfänger alleine anhand nicht ohne weiteres zu erkennen ist, dass es sich um eine schadhafte E-Mail handelt. Im Anschluss an die Verschlüsselung wird durch die Täter ein vierstelliger Euro-Betrag in der digitalen Bitcoin-Währung verlangt, um das Dateisystem wieder entschlüsselt zu bekommen. Die Polizei warnt auch hier weiterhin davor, auf die Forderungen entsprechender Tätergruppierungen einzugehen, vor allem da es keine Gewähr dafür gibt, dass eine Zahlung auch tatsächlich zur Übermittlung eines Entschlüsselungscodes führt. Für die meisten Verschlüsselungstrojaner existiert derzeit keine Möglichkeit, ein befallenes System nachträglich wieder eigenständig zu entschlüsseln. Da sich einige dieser Schadprogramme beinahe täglich ändern, bieten auch Antiviren-Programme, die den E-Mail Verkehr überwachen, nur begrenzten Schutz. Die einzige, wirksame Möglichkeit, den Schaden durch einen Verschlüsselungstrojaner zu minimieren, bieten nach Ansicht der Projektgruppe Cybercrime der PI Wilhelmshaven/Friesland, tägliche Datensicherungen, die nach Abschluss der Sicherung auch vollständig vom Netzwerk getrennt und sicher verwahrt werden. Bei einem Systembefall durch einen Verschlüsselungstrojaner steht neben der Projektgruppe Cybercrime der PI Wilhelmshaven/Friesland als örtlicher Ansprechpartner auch die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) für die niedersächsische Wirtschaft beim LKA Niedersachsen über die Webseite www.polizei-praevention.de zur Verfügung.
Rückfragen bitte an:
Janina Schäfer
Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
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