Schwerin (ots) - Durch den Munitionsbergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern wurde Ende 2015 die Beschaffung einer Hochdruck-Wasserstrahlschneidanlage zur Entschärfung von Bombenblindgängern an das Landesamt für innere Verwaltung (LAiV) beauftragt, durch dieses ausgeschrieben und beauftragt.
Mit der Lieferung des Gerätes sowie der mehrtägigen Schulung des Bedienerpersonals wurde die Beschaffung nunmehr abgeschlossen, und das Gerät heute zur Nutzung von Innenminister Lorenz Caffier offiziell übergeben
"Durch die Beschaffung dieser Hochdruck-Wasserstrahlschneidanlage ist der Munitionsbergungsdienst jetzt in der Lage, besonders gefährliche Kampfmittel wie z.B. Bombenblindgänger mit Langzeitzünder berührungsfrei zu entschärfen. Dies ist ein deutlicher Zugewinn an Sicherheit für das Personal des Munitionsbergungsdienstes", so Innenminister Lorenz Caffier.
Es handelt sich um ein speziell hierfür die Kampfmittelbeseitigung entwickeltes Gerät, das auch schon bei den Kampfmittelräumdiensten anderer Länder im Einsatz ist. Bei der Weiterentwicklung der Technik in den letzten Jahren hat auch der Munitionsbergungsdienst M-V mit unterstützt, wie zum Beispiels bei der Durchführung von Versuchsschnitten unter Wasser durch Taucher des MBD M-V.
Die von der Firma ANT Applied New Technologies AG aus Lübeck beschaffte mobilen Anlage aus der MACE-Reihe (Mobile Abrasive Cutting Equipment) erlaubt eine fernhantierte, sichere Entschärfung von Fundmunition durch den Einsatz des Wasser Abrasiv Suspension (WAS) Schneidverfahren in Verbindung mit speziell entwickelten Manipulationsvorrichtungen. Dabei wird mithilfe eines Hochdruckwasserstrahls und eines scharfkantigen Abrasivmittels "unter Sicherheit", d.h. aus sicherer Entfernung von mehreren hundert Metern Entfernung vom Objekt gesteuert und durch definierte Schnitte z.B. der Bombenzünder aus der Bombe geschnitten, entfernt und die Bombe somit entschärft.
Diese Entschärfungsmethode hat sich für Langzeitzünder inzwischen als Stand der Technik etabliert, die bisher angewandten mechanischen Methoden erforderten einen teilweise sehr langen Aufenthalt im Gefahrenbereich und lange Vorbereitungsarbeiten mit mechanischen Einwirkungen auf den Zünder, die zu einer nicht mehr hinnehmbaren Gefährdung des Entschärfungspersonals geführt haben. In derartigen Fällen war unter Umständen. nur eine Gefahrenabwehr durch Sprengen der Bombe möglich mit zuweilen auch gravierenden Sekundärschäden.
Die Beschaffungskosten betrugen insgesamt rund 376.000 Euro.
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