POL-HG: Versuchter Betrug durch „Falsche Polizisten“ – Polizei verhindert Vermögensschaden von 180.000,- Euro!

19.08.2016 – 13:35

Bad Homburg v.d. Höhe (ots) - Pressemitteilung der Polizeidirektion Hochtaunus vom Freitag, 19. August 2016

Versuchter Betrug durch "Falsche Polizisten" - Polizei verhindert Vermögensschaden von 180.000,- Euro! Bad Homburg, Mittwoch, 10.08.2016 bis Montag, 15.08.2016,

(dkn)Die Bad Homburger Kriminalpolizei hat einen Betrugsversuch durch sogenannte "falsche Polizeibeamte" verhindert und einen Rentner vor einem Vermögensschaden von 180.000,- Euro geschützt. Der Fall zeigt, dass Betrüger am Telefon mit immer neuen perfiden Maschen versuchen, ihren Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Gerade im Hochtaunuskreis sind die Täter in letzter Zeit besonders aktiv.

Am Mittwoch, den 10.08.2016, klingelte das Telefon des 69-jährigen Bad Homburgers zu ersten Mal. Am anderen Ende der Leitung stellte sich ein Herr Weiß als Beamter des Bundeskriminalamtes vor und begann damit, dem Geschädigten eine frei erfundene Geschichte über angebliche korrupte Bankmitarbeiter zu erzählen. Sein Name stünde auf einer Liste von 20 wohlhabenden Personen, welche durch Mitarbeiter einer Bank an die Mafia weitergebenen wurde. Dies habe man im Rahmen umfangreicher Ermittlungen herausgefunden. Um den Tätern das Handwerk zu legen, sei man auf die Mitarbeit des Seniors angewiesen. Dieser solle sein gesamten Vermögen sowie Wertpapieranlagen auszahlen lassen. So zwinge man die verdächtigen Banker, Kontakt mit den Hintermännern der Mafia aufzunehmen. Das Geld des Geschädigten würden dann Polizeibeamte in Verwahrung nehmen, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind. Durch geschickte Gesprächsführung gelang es dem Betrüger, den 69-Jährigen zu täuschen und sein Vertrauen zu gewinnen.

Die Täter sicherten sich dabei in jeder Hinsicht ab: Der Geschädigte mache sich strafbar, sollte er mit irgendjemand sonst über den Vorfall sprechen. Selbst für die Abholung des Bargeldes bei der Bank wurde eine Legende zurechtgelegt, damit die dortigen Angestellten keinen Verdacht schöpfen und die Polizei rufen. Außerdem versuchen sie, das Opfer derart unter Druck zu setzen, dass es sich von der Außenwelt komplett abschirmt.

Dabei wurde der 69-Jährige derartig eingeschüchtert, dass es erhebliche Überzeugungsarbeit brauchte, als am Montag dann die "echten" Polizeibeamten vor seiner Tür standen. Diese waren im Rahmen eines anderen Verfahrens auf den Fall des Bad Homburgers aufmerksam geworden und konnten die Übergabe des Geldes quasi in letzter Minute verhindern. Die weiteren Ermittlungen dauern derzeit noch an.

Diese Form des Betruges ist seit dem letzten Jahr vermehrt bundesweit festzustellen. In verschiedenen Varianten versuchen falsche Polizeibeamte Informationen über Bargeldbestände oder Art und Höhe von Geldanlagen bei Banken zu erlangen. Unter dem vermittelten Eindruck einer konkreten Gefährdung, etwa einem Einbruch, versucht man in weiteren Telefonaten die Angerufenen dahingehend zu manipulieren, dass sie ihr Bargeld und Ersparnisse abheben und anschließend zur Eigentumssicherung an die angeblichen Polizisten übergeben. Hierzu wird vor allem auch das Vertrauen in staatliche Organisationen, wie Polizei oder Staatsanwaltschaft, erheblich missbraucht.

Um den Trickbetrügern nicht selbst zum Opfer zu fallen, gibt die Polizei folgende Tipps:

   -Geben Sie keine persönlichen Daten oder Angaben zu ihren  Lebensverhältnissen preis! 
   -Machen Sie niemals Angaben zu Wertsachen in der Wohnung oder  Vermögenswerten! 
   -Polizeibeamte fragen nicht nach persönlichen Geldverstecken! 
   -Die Polizei stellt kein Bargeld oder andere Wertsachen  vorsorglich sicher!´ 
   -Sollten Sie sich beim Telefonat unter Druck gesetzt fühlen,  beenden Sie das Gespräch und informieren Sie die örtliche Polizei  persönlich oder über die Notrufnummer 110. 
   -Wichtig: Die Polizei ruft niemals mit der Notrufnummer 110 oder  ähnlichen Kombinationen an! 

Zeugen und Hinweisgeber sowie weitere Geschädigte werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Bad Homburg unter Telefon (06172) 120-0 zu melden.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Westhessen
Polizeidirektion Hochtaunus
Pressestelle
Saalburgstrasse 116
61350 Bad Homburg v.d. Höhe
Telefon: (06172) 120-240
E-Mail: pressestelle.pd-htk.ppwh@polizei.hessen.de