Schwerin (ots) - Innenminister Lorenz Caffier schaltete heute als Schirmherr die neu gestaltete Onlinemeldestelle "Netzverweis" als langfristig angelegte Kampagne gegen Kriminalität im Internet frei. "Netzverweis.de" ist eine bereits seit 2010 bestehende Initiative gegen Kriminalität im Internet des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern (LKA M-V) und der Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH (DVZ M-V). Netzverweis präsentiert sich in einem neuen, modernen Design, so dass der Nutzer nun auf das Informationsangebot der Internetseite auf einen Blick aufmerksam gemacht wird. Neu ist auch die optimierte Darstellung für den mobilen Zugriff insbesondere bei der Nutzung von Smartphones und Tablet-PC's. Die rote Karte und der rote Buzzerknopf "Online-Meldestelle Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern" sind als Identitätsmerkmal von "Netzverweis" weiterhin vorhanden. Link: www.netzverweis.de
"Die Zeiten, als wir beim Thema Internetkriminalität nur vom klassischen Hacker sprachen, der in den Anfängen stolz darauf war, in bestimmte Systeme eindringen zu können, um so auch Sicherheitslücken aufzuzeigen", sind längst vorbei, so Innenminister Caffier. "Heute haben wir es zusätzlich mit einer ganz anderen Kategorie von Tätern zu tun. Denn auch Terroristen und Extremisten haben das Medium längst für sich erschlossen. Sie nutzen es zur Verbreitung ihres Gedankenguts und als Kommunikationsplattform. Oder Sie rufen in ihren Botschaften zur Anwendung von Gewalt und zur Begehung von Straftaten auf. Das Internet ist damit sowohl Tatmittel als auch eine wichtige Erkenntnisquelle für die Sicherheitsbehörden, die es zu nutzen gilt." Mit Netzverweis werden die Anwender über Gefahren bei der Nutzung des Internets aufgeklärt und erhalten Tipps für den sicherheitsbewussten Umgang mit diesem Medium. Hilfreich sind hierbei zahlreiche Links in den deliktsbezogenen Rubriken, die darüber hinaus auch Beratungsangebote aufzuzeigen
Über die Seite hat jeder Internetnutzer außerdem die Möglichkeit, der Polizei schnell, unkompliziert und gegebenenfalls auch anonym über eine Online-Meldestelle die von ihm im Internet festgestellten kriminellen Inhalte und Handlungen, insbesondere mit Bezug auf Kinderpornografie, Extremismus und Computerkriminalität,. zu übermitteln. Diese Hinweise gehen direkt beim LKA ein und werden dort inhaltlich geprüft. Liegt der Verdacht einer strafbaren Handlung vor, werden hier eine Anzeige aufgenommen sowie weitere strafprozessuale Maßnahmen eingeleitet. Darüber hinaus wird auch die Initiierung der Löschung von verdächtigen Internetseiten geprüft bzw. veranlasst.
Jeder Hinweisgeber erhält mit der Abgabe seines Hinweises die Rückmeldung "Sie haben der Internetkriminalität die rote Karte gezeigt! Das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern wird Ihrem Hinweis nachgehen." sowie eine Zusammenfassung der übermittelten Angaben.
Die Bandbreite der gemeldeten Hinweise und damit betreffenden strafrechtlichen Sachverhalte ist vielfältig. Häufig handelt es sich um Websites und Cloud-Diensten mit dem Verdacht auf kinderpornografische Inhalte, Hasspostings und verfassungsfeindliche Inhalte sowie Symbole in sozialen Netzwerken und auf Websites, Fakeshops aller Art, aber auch Phishingseiten und -Emails und Websites mit Schadsoftware.
Mehr als 9.000 Hinweise sind bereits seit Einrichtung der "Initiative Sicheres Internet" durch Spezialisten des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern bearbeitet worden.
Ergänzende Statistik: Im Jahr 2014 gingen 704 Meldungen über die Onlinemeldestelle Netzverweis ein. Diese setzen sich wie folgt zusammensetzen: Kinderpornographie: 268 Extremismus: 38 Computerkriminalität: 268 Sonstiges: 259
Im Jahr 2015 wurden über "netzverweis.de" 1.008 Meldungen abgegeben, die sich wie folgt zusammensetzen: Kinderpornographie: 512 Extremismus: 290 Computerkriminalität: 90 Sonstiges: 116
Bis Ende August 2016 sind in diesem Jahr bereits 684 Meldungen eingegangen, die sich wie folgt zusammensetzen: Kinderpornographie: 369 Extremismus 80 Computerkriminalität 50 Sonstiges 185
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Ministerium für Inneres und Sport Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Michael Teich
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