POL-PB: Polizei klärt „Ebay-Raub“ auf

16.09.2016 – 09:43

Paderborn (ots) - (uk) Der Raubüberfall Ende August auf ein Ehepaar aus Borken (siehe Pressebericht vom 25.08.16), konnte in dieser Woche von der Polizei Paderborn nach umfangreichen Ermittlungen aufgeklärt werden. Danach stehen fünf junge Leute aus Paderborn im Alter zwischen 17 und 18 Jahren im dringenden Tatverdacht die beiden 40-jährigen Geschädigten mit einem Handyangebot über eine Kleinanzeige des Internetanbieters Ebay nach Paderborn gelockt und hier ausgeraubt zu haben. Bei der Tatausführung hatte einer der Täter mit einem Baseballschläger auf den Mann aus Borken eingeschlagen und ihn verletzt. Die fünf jungen Leute wurden am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt, der gegen einen der Heranwachsenden die Untersuchungshaft anordnete. Die Haftbefehle gegen die Komplizen wurden gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Im Rahmen der Ermittlungen wurde zudem bekannt, dass die Bande noch mindestens einen weiteren Raub geplant hatte.

Die Täter hatten im August im Internet ein Handy angeboten. Auf dieses Angebot war ein Ehepaar aus Borken aufmerksam geworden und hatte mit dem vermeintlichen Anbieter Kontakt aufgenommen. Dabei hatte man sich geeinigt, dass die beiden Käufer nach Paderborn fahren, um den Kauf hier abzuwickeln. Was das Ehepaar nicht wusste war, dass die Angaben der angeblichen Verkäufer nur dem Zweck dienten die Interessenten nach Paderborn zu locken, um sie hier auszurauben.

Am späten Abend des 24. August war das Ehepaar aus dem Münsterland zum vereinbarten Treffpunkt vor ein Haus am Thunemeiershof gefahren, als plötzlich drei vermummte Männer auf die Beiden zuliefen, das Ehepaar bedrohten und sie zur Herausgabe von Geld nötigten. Dabei hielten zwei Angreifer eine Waffe in der Hand, ein dritter Täter drohte mit einem Baseballschläger. Nachdem der Borkener den Tätern eine geringe Menge Bargeld zugeworfen hatte, versuchten beide Opfer sich in ihr Auto zu flüchten. Dabei wurde der Mann von einem der Kriminellen mit dem Baseballschläger angegriffen. Er wurde am Arm getroffen und zog sich einen Splitterbruch an der Elle zu. Zudem wurde mehrfach auf das Auto des Ehepaars mit dem Baseballschläger eingeschlagen. Danach liefen die Täter weg. Die Überfallenen konnte sehen, wie das Trio in einen schwarzen Opel Corsa stieg und ohne Licht in Richtung Neuhäuser Straße flüchteten.

Am Tag nach der Tag meldete sich ein Zeuge, dem kurz vor dem Überfall drei junge Männer und eine Frau in verdächtiger Weise im Bereich der Goerdeler Straße aufgefallen waren. Zudem hatte der aufmerksame Mann einen dunklen Opel Corsa gesehen und er konnte der Polizei sogar das Kennzeichen des Kleinwagens mitteilen. Im Zuge der weiteren Recherchen gelang es den Ermittlern zwei 17-Jährige und zwei 18-jährige sowie eine 17-Jährige Heranwachsende alle aus Paderborn mit der Tat in Verbindung zu bringen. Die 17-Jährige hatte nach den Erkenntnissen der Polizei offenbar die Verkaufsverhandlungen geführt und den Treffpunkt vereinbart. Einer der 17-Jährigen wartete im Fluchtfahrzeug, während seine drei Komplizen das Ehepaar überfielen. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich zudem heraus, dass der Zeuge, der die Verdächtigen in der Nähe der Goerdeler Straße gesehen hatte, das Räuberquintett nicht in Vorbereitung auf den Überfall am Thunemeiershof gesehen hatte, sondern kurz vor Ausführung zu einer vorgelagerten Tat am gleichen Abend. Die Kriminellen hatten ein Paar aus Bielefeld mit der gleichen Masche nach Paderborn gelockt. Den Bielefelder Kaufinteressenten war die Situation vor Ort allerdings verdächtig vorgekommen, so dass sie nach kurzem Aufenthalt an der Goerdeler Straße wieder weggefahren waren, ohne dass die Täter ihren Überfall ausführen konnten. Der wurde dann nur etwa eineinhalb Stunden später am Thunemeiershof in die Tat umgesetzt. Bei Durchsuchungen fanden die Beamten neben diversen Beweismitteln auch einen Baseballschläger, eine Waffe und einen Schlagring sowie Drogen.

In ihren Vernehmungen waren die jungen Leute weites gehend geständig. Bis auf den 17-Jährigen Fahrer des Fluchtwagens waren alle bereits bei der Polizei wegen diverser Delikte bekannt.

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