Nienburg (ots) - Heimtückisch waren die Paketbomben-Morde von Erich von Halacz 1951. 65 Jahre sind seither vergangen - die Taten bleiben unvergessen. Das Polizeimuseum hat die damaligen Ereignisse in einer Ausstellung aufgearbeitet, die zurzeit in Nienburg zu sehen ist. Der Fall Halacz diente auch als Vorlage für den Roman "Nur vom Empfänger persönlich zu öffnen: Ein norddeutscher Kriminalfall" von Dieter Reis. Am 29. September, 17:00 Uhr, stellt er sein Buch im Polizeimuseum vor. Darüber hinaus werden an verschiedenen Terminen offene Führungen angeboten. Alle Veranstaltungen sind kostenlos.
Am 29. November 1951 kommen zwei Menschen in Bremen und Eystrup durch Paketbomben ums Leben. Das Motiv ist unklar - die Öffentlichkeit der jungen Bundesrepublik ist schockiert. In der "Sonderkommission Sprengstoff" nehmen die Polizeien Bremens und Niedersachsens gemeinsam die Ermittlungen auf. Auch die Presse begibt sich auf Mörderjagd: Pressemitarbeiter lassen erstmals in Deutschland ein Phantombild zeichnen. Als Täter kann schließlich ein junger Mann aus der Region Nienburg identifiziert werden: Erich von Halacz.
Das Polizeimuseum Niedersachsen hat den Fall Erich von Halacz 2015 in der Wanderausstellung "Soko S - Die Jagd nach dem Bomben-Attentäter von Bremen und Eystrup" aufgearbeitet. Präsentiert werden unter anderem Originaldokumente sowie Asservate des Falls, darunter die Schreibmaschine, die der Täter benutzte und die ihn schließlich überführte. Die Ausstellung wurde bereits im LKA Hannover präsentiert. Bis zum 16. Oktober ist sie wieder in Nienburg zu sehen, danach wandert sie weiter nach Eystrup.
Das Ausstellungsprojekt inspirierte Dieter Reis dazu, den Fall Halacz in einem Kriminalroman nachzuerzählen. Hierin gewährt er den Leserinnen und Lesern spannende Einblicke in die fiktive Gedankenwelt des Täters. Dieter Reis ist pensionierter Regierungsschuldirektor aus Nienburg. Seit mehreren Jahren engagiert er sich als ehrenamtlicher Mitarbeiter für das Polizeimuseum.
Neben der Buchvorstellung werden offene Führungen mit Dr. Dirk Götting, Leiter des Polizeimuseums, angeboten: Am Sonntag, 25. September, 15:00 Uhr, und am Donnerstag, 13. Oktober, 16:00 Uhr.
Eine kurzweilige 15-Minuten-Führung am 6. Oktober, 16:15 Uhr, widmet sich nur einem Ausstellungsobjekt: dem Modell einer Paketbombe von 1951, angefertigt im Rahmen der Ermittlungen gegen Halacz.
Die Termine: So, 25.9.2016, 15:00 Uhr Offene Führung durch die Ausstellung (Dr. Dirk Götting, Polizeimuseum)
Do, 29.9.2016, 17:00 Uhr* Buchvorstellung "Nur vom Empfänger persönlich zu öffnen: Ein norddeutscher Kriminalfall" (Dieter Reis, Autor)
Do, 6.10.2016, 16:15 Uhr* Kurzführung "Ein mörderisches Paket"
Do, 13.10.2016, 16:00 Uhr Offene Führung durch die Ausstellung (Dr. Dirk Götting, Polizeimuseum)
Alle Veranstaltungen sind kostenlos.
Ort: Polizeimuseum Niedersachsen, Lange Straße 20-22, 31582 Nienburg
* Anmeldung empfohlen: Tel. 05021-887788-0
Rückfragen bitte an:
Polizeiakademie Niedersachsen
Nicole Barthel
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