Ludwigsburg (ots) - Die Hilfsbereitschaft einer 80 Jahre alten Frau aus Tamm wollten Betrüger vergangenen Freitag ausnutzen und hätten die Seniorin fast um einen fünfstelligen Bargeldbetrag gebracht. Die Frau erhielt vormittags einen für den sogenannten Enkeltrick typischen Anruf. Ein Mann meldete sich, ohne sich jedoch zu erkennen zu geben. Die Seniorin glaubte nun, einen Bekannten am Telefon zu haben und nannte dessen Namen. Hierauf gab der unbekannte Anrufer vor, diese Person zu sein und dringend Geld für einen Wohnungskauf zu benötigen. Die gutmütige Frau wollte dem angeblichen Bekannten helfen und hob das Geld bei ihrer Bank ab. Bei einem weiteren Telefonat teilte der "Bekannte" mit, dass er das Geld nicht persönlich abholen könne. Dies würde eine Notarin an seiner statt tun. Mit besonderer Dreistigkeiten fielen die Täter schließlich auf, als sich plötzlich auch ein vermeintlicher Kriminalbeamter telefonisch meldete, der die Seniorin dazu animierte, das Bargeld unbedingt zu übergeben. Nur so könne man den mutmaßlichen Bekannten, bei dem es sich allerdings um einen Betrüger handele und dessen Spur man bereits verfolge, überführen. Zwischenzeitlich hatte die Seniorin zufällig Besuch bekommen und diesem von dem Vorfall erzählt. Der Besucher schöpfte Verdacht und ging zum Tammer Polizeiposten. Mehrere Polizeibeamte überwachten schließlich die Wohnung der Seniorin, vor der kurze Zeit später die vermeintliche Notarin, eine 21 Jahre alte Frau, auftauchte. Gegen 12.30 Uhr wurde die Tatverdächtige schließlich vorläufig festgenommen und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn am Samstag dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen Betrugs gegen die junge Frau, setzte ihn in Vollzug und wies sie in eine Justizvollzugsanstalt ein. Die Ermittlungen dauern an.
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