Wilhelmshaven (ots) -
Ein unerwarteter Gewinn über eine Geldsumme von 39.000 EURO sollte es sein. Diese reizvolle Summe wurde einem 79-jährigen Mann aus Jever telefonisch von einer angeblichen Mitarbeiterin eines Securityunternehmens mitgeteilt, die sich um die Überbringung der Geldsumme kümmern sollte. Vor der eigentlichen Geldübergabe sollten jedoch zunächst 900 Euro entrichtet werden, die als Kosten für die Überbringung veranschlagt wurden. Die Anruferin führte weiter aus, die Gebühr könne der vermeintliche Gewinner nicht in bar entrichten, weil die Securitymitarbeiter, die den Gewinn überbringen, kein Geld annehmen dürften. Daher müsse die Gebühr auf andere Weise begleichen werden und die Mitarbeiterin schlug vor, über einen Online-Versandhändler Gutscheine für 900 Euro zu erwerben und anschließend die Codes mitzuteilen. Tatsächlich ist es weder zu einer Geldübergabe, noch zu einem Gutscheinkauf gekommen, da der aufmerksame Jeveraner genau richtig handelte: er erkannte den betrügerischen Anruf sofort und verständigte umgehend die Polizei. In diesem Zusammenhang warnt die Polizei vor telefonischen Gewinnbenachrichtigungen mit dubiosen "Vorabüberweisungsforderungen" sowie Mitteilungen von Gutscheincodes. Die Täter beabsichtigen mit den Gutscheinen die Gutscheincodes zu erfragen. Mit der Preisgabe der Gutscheincodes wird gleichzeitig der Wert der Gutscheine an den oder die Täter übertragen. Lassen Sie sich auch nicht von augenscheinlichen innerdeutschen Telefonnummern täuschen. Die "Callcenter" befinden sich in der Regel im Ausland; in den meisten Fällen ist eine Rückforderung jedoch nicht mehr möglich und das Geld ist weg. Der Jeveraner erklärte, dass bei den mehrfachen Anrufen der Mitarbeiterin des Securityunternehmens zunächst keine Nummer, dann jedoch eine Telefonnummer auf dem Display erschien, die mit der Ziffernkombination 040 begann und scheinbar auf einen Anruf aus Hamburg hindeutete. Eine Überprüfung ergab jedoch, dass die Telefonnummer nicht existiert. Hierbei handelt es sich vermutlich um eine weitere Betrugsmasche, dem sog. "Spoofing". Mit Hilfe moderner Technik wird bei einem Anruf eine gefälschte Telefonnummer angezeigt. Es ist grundsätzlich möglich, dass jede beliebige Telefonnummer, also auch die Rufnummer 110, im Display erscheint. Straftäter haben so die Möglichkeit, sich ohne Misstrauen zu erwecken, auch als Polizei- oder Kriminalbeamte auszugeben. Polizei warnt: - Seien Sie bei überraschenden Anrufen besonders vorsichtig, erst recht, wenn Geld eine Rolle spielt. Lassen Sie sich nicht auf Geldgeschäfte ein! - Lassen Sie sich bei Telefonaten auf keinen Fall in ein Gespräch verwickeln, sondern legen Sie einfach auf; ggf. notieren Sie sich noch die Telefonnummer, die Sie auf dem Display sehen - Geben Sie auf keinen Fall persönliche Daten und Bankverbindungen weiter! - Wenden Sie sich an die Polizei, insbesondere bei telefonischen Kontaktaufnahmen fremder Personen! - Die Polizei rät unbedingt zu einer kritischen Rücksprache mit Ihrem Geldinstitut; Sie können davon ausgehen, dass kein Geldinstitut derartige Gewinnversprechen vornimmt! - Seien Sie auch misstrauisch bei Anrufen von Personen, die sich als Vertreter anderer Behörden ausgeben. Prüfen Sie immer die Seriosität des Anrufers und geben Sie keine persönlichen Daten heraus. Beim geringsten Zweifel sollten Sie keine Scheu haben, über Notruf 110 die Polizei zu verständigen. Die Polizei bittet um mögliche weitere Hinweise und bittet Personen, die ergänzende Hinweise geben können, sich mit der Polizei in Jever unter der Rufnummer 04461/9211-0 bzw. mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Rückfragen bitte an:
Janina Schäfer
Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
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