Stade (ots) - Noch bis zum 31. Oktober führt das deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) gemeinschaftlich mit der Deutschen Verkehrswacht e.V. (DVW), dem ADAC und dem Zentralverband der Augenoptiker, sowie weiteren Kooperationspartnern bereits zum 60. Mal eine Kraftfahrzeug-Beleuchtungsaktion durch. Im Rahmen dieser Aktion können die Kraftfahrer (-innen) kostenlos die Beleuchtungsanlage ihrer Fahrzeuge in den Fachwerkstätten auf einwandfreie Funktion überprüfen lassen. Fahrzeuge mit einer fehlerfreien Beleuchtung erhalten den Aufkleber "Lichttest 2016", welcher an die Windschutzscheibe angebracht werden kann. Die dunkle Jahreszeit geht auch einher mit winterlichen Straßenverhältnissen. Gem. § 2 Abs. 3a der Straßenverkehrsordnung darf ein Kraftfahrzeug bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte nur mit M+S Reifen gefahren werden. Da jedoch auch Ganzjahresreifen dieses Symbol tragen, ist nicht zuverlässig gewährleistet, dass M+S-Reifen stets über besonders gute Wintereigenschaften verfügen. Es sind auch schon Fälle bekannt geworden, in welchen Sommerreifen aus Fernost mit dem M+S-Symbol versehen waren. Daher sollten Sie beim Reifenkauf auch immer auf das Vorhandensein des sogenannten Schneeflockensymbols achten. Verstöße werden mit 60,--Euro, bei Behinderung des Straßenverkehrs mit 80,--Euro, bei einer Gefährdung mit 100,--Euro und bei einem Unfall sogar mit 120,-Euro Bußgeld zuzüglich Verwaltungsgebühren geahndet. Des weiteren wird ein Punkt im Fahreignungsregister eingetragen und es kann zu versicherungsrechtlichen Problemen kommen. Mit dieser Vorschrift will der Gesetzgeber unter anderen dem Missstand Rechnung tragen, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen oftmals Kraftfahrzeuge mangels geeigneter Reifen liegen bleiben und dadurch erhebliche Verkehrsbehinderungen verursacht werden. Es wird geraten, Winterreifen von O (Oktober) bis O (Ostern) zu fahren. Zum alljährlichen Wintercheck gehört auch das verkehrsgerechte Verhalten des Fahrzeugführers. Lassen sie sich nicht von winterlichen Straßenverhältnissen überraschen und stellen sie sich rechtzeitig auf die widrigen Verkehrsverhältnisse ein. Wer unter Zeitdruck am Straßenverkehr teilnimmt, fährt risikobereiter und gefährdet dadurch nicht nur sich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit stellen nach wie vor eine der Hauptunfallursachen dar. Halten sie zudem den erforderlichen Sicherheitsabstand ein, lassen sie bei mangelnder Sicht erhöhte Aufmerksamkeit walten und passen sie die Geschwindigkeit insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen an. Verringern sie also rechtzeitig ihre Geschwindigkeit und fahren mit eingeschalteter Beleuchtung. Dadurch sehen nicht nur sie besser, sondern werden auch besser von den anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen. So können Gefahrensituation frühzeitig verhindert werden. Besondere Gefahrensituationen können in der aktuellen Herbstzeit durch vermehrte Wildwechsel, sowie verschmutzte Fahrbahnen hervorgerufen werden. Insbesondere von Landwirtschaftlichen Fahrzeugen abfallendes Laub oder Ackerboden kann die Fahrbahn zu einem rutschigen Untergrund werden lassen. Eine Verlängerung des Bremsweges ist die logische Folge.
Eine weitere Gruppe der Verkehrsteilnehmer stellen die Radfahrer dar. Hier lässt sich leider immer wieder beobachten, dass diese Vorschriften, welche ihrer eigenen Sicherheit dienen, missachten. Eine mangelnde Akzeptanz bei der Nutzung der vorgeschriebenen Beleuchtungseinrichtung, die immer weiter ansteigende Nutzung von Mobilfunktelefonen, welche im übrigen mit 25 Euro Verwarngeld geahndet werden kann und die Missachtung von Rotlicht anzeigenden Lichtsignalanlagen sind einige Beispiele dafür. Dabei sind Radfahrer neben Fußgängern diejenigen Verkehrsteilnehmer, welche am leichtesten, mit den entsprechenden schwerwiegenden Folgen, übersehen werden. Ein Appell an die Eltern: Überprüfen sie gemeinsam mit ihren Kindern den technischen Zustand der Fahrräder und üben sie das Einschalten der Beleuchtung. Seien sie sich insgesamt ihrer Verantwortung bewusst und leben sie ein verkehrsgerechtes Verhalten vor. Zu mehr Verkehrssicherheit bei den Fußgängern tragen helle Kleidung, reflektierende Arm- und / oder Hosenbänder, sowie reflektierende Applikationen wie z.B. Blinkis und sogenannte Schnappbänder bei. Diese bewirken eine deutlich frühere Wahrnehmung und somit bessere Reaktionszeit anderer Verkehrsteilnehmer. Abschließend sei noch einmal an den Grundsatz der ständigen Vorsicht und gegenseitigen Rücksichtnahme, insbesondere gegenüber den "schwächeren" Verkehrsteilnehmern, erinnert.
Thomas Mehnen, PHK Verkehrssicherheitsberater
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