Karlsruhe (ots) - Unter dem Druck der gegen ihn laufenden Ermittlungen hat sich am Montag ein 26 Jahre alter Mann bei der Karlsruher Verkehrspolizei gemeldet und eingeräumt, am späten Donnerstagabend an der Ecke Adenauerring und Willy-Brandt-Allee einen folgenschweren Unfall verursacht zu haben.
Wie berichtet, hatte ein 18-Jähriger als Sozius auf der Sitzbank des zunächst unbekannten Motorradfahrers Platz genommen und mit diesem eine Spritztour unternommen. Als der Fahrer gegen 23.30 Uhr beim Abbiegen zu stark beschleunigte, stürzte der Sozius von der Maschine. Der 18-Jährige, der ohne Helm unterwegs gewesen war, erlitt dabei lebensgefährliche Kopfverletzungen. Da der Verursacher mit dem Verletzten noch zu Fuß bis zu einer Tankstelle an der Willy-Andreas-Allee ging, war zunächst von einer anderen Unfallstelle ausgegangen worden.
Während der junge Mann von den alarmierten Rettungskräften ins Krankenhaus eingeliefert und noch in der Nacht einer Operation unterzogen werden musste, hatte sich der Zweiradfahrer bis zur Verständigung der Polizei unerlaubt entfernt.
Durch intensive Ermittlungen konnten die Beamten der Verkehrspolizei am Folgetag feststellen, dass es sich bei dem Motorrad um eine 172 PS starke japanische Maschine handelt, die im Bereich Karlsruhe nicht weniger als 117mal zugelassen ist. Nach und nach konnten die Polizisten dann den Kreis der Verdächtigen auf 32 einengen. Nach mehreren erfolglosen Überprüfungen kamen sie auf einen Halter, der seine Maschine an den 26-Jährigen verliehen hatte. Zwar war der junge Mann zunächst nicht anzutreffen; doch stellte er sich schließlich am Montag den Behörden.
Der Beschuldigte legte ein umfassendes Geständnis ab und räumte dabei auch ein, dass er das Motorrad inzwischen in Einzelteile zerlegt und versteckt hatte. Er ist nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis und wird sich nun wegen einer ganzen Reihe von Delikten strafrechtlich verantworten müssen.
Unterdessen hat sich der Zustand des 18-Jährigen zwar stabilisiert. Doch ist nach Auskunft der behandelnden Krankenhausärzte nach wie vor von Lebensgefahr auszugehen.
Fritz Bachholz, Pressestelle
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