POL-FD: Polizei stoppt überladenen Langholztransport – Bilder bei newsaktuell / Meldung von Donnerstag, 24. November 2016

24.11.2016 – 16:27
POL-FD: Polizei stoppt überladenen Langholztransport - Bilder bei newsaktuell / Meldung von Donnerstag, 24. November 2016
Nach dem Umladevorgang. Die beiden Gespanne sind mit den nun geladenen Stämmen an der Grenze ihrer Maximalkapazität angelangt.

Fulda (ots) - BAD HERSFELD - Dass die technischen und rechtlichen Möglichkeiten bei der Beladung eines Lkw oftmals weit auseinanderliegen, musste ein 32 Jahre alter Fahrer eines Langholztransporters am späten Montagnachmittag (21.11.), gegen 17:00 Uhr, erfahren.

Der Mann war mit seinem mit Kiefernstämmen beladenen Sattelzug auf der Bundesstraße B 62 von Bad Hersfeld kommend in Richtung Niederaula unterwegs. Dort fiel er Beamten der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld auf, die das Gespann auf einem Parkplatz einer genauen Kontrolle unterzogen.

Beim Blick auf die geladenen Baumstämme entstand bei den erfahrenen Polizisten der Verdacht, dass der Langholzzug mit hoher Wahrscheinlichkeit überladen sein könnte. Da sogar davon auszugehen war, dass die nächstgelegene 50-Tonnen-Waage nicht ausreichen würde, das Gespann zu wiegen, entschloss man sich, eine geeignete Waage mit der doppelten Wiegekapazität aufzusuchen. Dabei wurde dem Fahrer bereits signalisiert, dass er sich um einen weiteren Transporter zur Aufnahme der überladenen Baumstämme kümmern möge.

Die Erwartungen der Beamten bestätigten sich. Mit einer tatsächlichen Gesamtmasse von rund 57 anstatt der erlaubten 40 Tonnen war der kontrollierte Langholztransport um mehr als 40 Prozent überladen. Mittels eines Krans wurden daher die zu viel geladenen Stämme auf einen zusätzlichen Sattelzug umgeschichtet. Nach dieser Aktion waren die beiden Transportgespanne mit den Baumstämmen nahezu voll ausgelastet. Zwar wäre rein technisch und räumlich auf beiden Rohholztransportern noch Platz gewesen; die jeweils zulässige Nutzlast war jedoch bei beiden beinahe ausgeschöpft. Wohlgemerkt mit der Masse an Stämmen, die zuvor auf nur einem Zug transportiert wurde!

Neben der Überladung bemängelte die Polizei auch die Länge des kontrollierten Sattelzuges. Einige Stämme ragten derart weit über die hintere Fahrzeugkante heraus, dass die maximal zulässige Gesamtlänge des Holztransporters von 21 Metern um 2,60 Meter überschritten war. Hinzu kam, dass ein vorgeschriebenes, von hinten deutlich erkennbares Hinweisschild "Achtung! Ladung schert aus" sowie eine seitlich reflektierende Kennzeichnung fehlten. Zu guter Letzt war das Fahrlicht der Sattelzugmaschine vorn auf einer Seite ausgefallen.

Fahrer und Halter des kontrollierten Sattelzuges drohen wegen der festgestellten Verkehrsverstöße nun Bußgelder im hohen dreistelligen Bereich sowie Punkte im Fahrerlaubnisregister in Flensburg.

"Angesichts solcher Verstöße gewinnen wir immer öfter den Eindruck, dass sich Fahrpersonal aber auch Unternehmerinnen und Unternehmer im Holztransportgewerbe oftmals nicht über mögliche Folgen ihres Handelns im Klaren sind", bemerkt Polizeihauptkommissar Mario Döring, Beamter der Bad Hersfelder Autobahnpolizei. "Neben den zu erwartenden rechtlichen Konsequenzen stellen solche überladenen Fahrzeuge eine Gefahr für ihre Fahrer selbst, aber auch für andere Verkehrsteilnehmer dar. Darüber hinaus ist unsere Verkehrsinfrastruktur für Belastungen, wie sie bei einem dermaßen überladenen Transport festzustellen war, nicht immer ausgelegt", erklärt Döring.

Döring weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Zuverlässigkeit von Unternehmern überprüft werden kann, wenn sie verschiedene schwerwiegende Verstöße begehen. "Bereits zwei solche Verstöße, zu denen beispielsweise auch die Überladung schwerer Transportfahrzeuge um mehr als 20 Prozent zählen, genügen, dass die Lizenz zum gewerblichen Güterkraftverkehr entzogen werden kann", weist Döring abschließend auf die drohenden gravierenden Konsequenzen für Wiederholungstäter hin.

Neben der Durchführung regelmäßiger Kontrollen appelliert die Polizei in Osthessen auch an die Vernunft von Fahrerinnen und Fahrern sowie der verantwortlichen Fahrzeughalter; ganz im Sinne der Verkehrssicherheit und eines vernünftigen Miteinanders auf unseren Straßen.

Christian Stahl Pressesprecher Tel.: 0661 / 105 - 1011

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