POL-AC: Polizeieinsatz im Hambacher Forst – RWE- Fahrzeug verunglückt – Hambacher Forst großräumig nach den Tatverdächtigen durchkämmt – Polizei mit Pyrotechnik beworfen – 8 Personen festgehalten

30.11.2016 – 19:38

Hambach/ Aachen/ Morschenich- (ots) - Wie heute Mittag gemeldet (Meldung von 12.23 Uhr) verunglückte am heutigen Morgen auf der L 276 ein Fahrzeug von RWE, nachdem es während der Fahrt mit Gegenständen beworfen worden war. Aufgrund dieses Vorfalls wurde direkt anschließend großräumig der Waldbereich mit starken Polizeikräften umstellt und durchkämmt. Unterstützt wurden die Maßnahmen am Boden von einem Polizeihubschrauber aus der Luft. Die Beamten konnten zu Beginn fünf verdächtige Personen feststellen, die den Wald verlassen wollten. Eine weitere verdächtige Person hielt sich in einem im Wald aufgestellten Zelt auf. Neben dem Zelt wurde zudem ein Tunnel entdeckt. Alle Personen wurden aufgrund des Tatverdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr zunächst vorläufig festgenommen bzw. in Gewahrsam genommen.

Während der Walddurchsuchung wurde aus einem Baumhaus heraus mit Pyrotechnik nach den Beamten geworfen; glücklicherweise wurde hierbei niemand verletzt. Nachdem Beamte die im Baumhaus aufhältigen Personen angesprochen hatten, konnten diese dazu bewegt werden, ihre Behausung freiwillig zu verlassen. Am Boden wurden beide Personen anschließend vorläufig festgenommen und ebenfalls zur Identitätsfeststellung und Vernehmung zum Polizeipräsidium Aachen gebracht. Beide Frauen sind aus der einschlägigen Aktivistenszene bekannt, ihnen wird versuchte gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die weitere Walddurchsuchung verlief ohne weitere Vorfälle oder Erkenntnisse.

Mit Ausnahme der zwei Frauen wurden alle übrigen Personen nach erkennungsdienstlichen Behandlungen bzw. Identitätsfeststellungen und Vernehmung entlassen. Die Ermittlungen im Fall der beiden Frauen dauern noch an.

Alle Maßnahmen wurden mit den zuständigen Staatsanwaltschaften abgesprochen.

Polizeipräsident Herr Weinspach verurteilt die heutigen Vorfälle aufs Schärfste und zeigte sich angesichts der weiter zunehmenden Gewalt schockiert.

"Es ist auch in Zukunft unser Ziel im Gespräch mit allen am friedlichen Protest interessierten Beteiligten zu bleiben. Unsere Maßnahmen sind auch weiter transparent. Doch leider gibt es unter den Umweltaktivisten auch Personen, die vor Gewalt nicht zurück-schrecken und auf Leib und Leben oder Sachgüter anderer keinerlei Rücksicht nehmen. Das werden wir nicht hinnehmen und wir werden weiterhin alle Möglichkeiten ausschöpfen, die Täter dieser Straftaten zu ermitteln und somit eine Strafverfolgung zu ermöglichen."

Auch die heute getroffenen Maßnahmen folgten der Aachener Strategie der Kommunikation und Transparenz, die aber genauso eine konsequente Strafverfolgung vorsieht.

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