Kiel (ots) - Landeskriminalamt Schleswig-Holstein und das Landespolizeiamt informieren über die Entwicklung der Wohnungseinbruchkriminalität (WED) bis einschließlich November 2016.
Wie in den bisherigen Mitteilungen vom 04.07.2016, 19.08.2016 und 17.11.2016 dargestellt, zeichnet sich auch weiterhin ein rückläufiger Trend bei der Tatbelastung im Vergleich zum Jahr 2015 ab. Allerdings wird anhand der vorliegenden Daten auch ein signifikanter Anstieg von Oktober zu November 2016 deutlich.
"Die Tatbelastung in der dunklen Jahreszeit ist spürbar angestiegen. Die Landespolizei setzt daher ihre Anstrengungen zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchkriminalität ungebrochen fort. In bestimmten Bereichen des Landes sind auch die Anhalte- und Sichtkontrollen wieder eingeführt worden, um noch wirksamer gegen Einbrecherbanden vorgehen zu können", so Kriminaldirektor Rainer Bretsch, der im Landeskriminalamt für die landesweite Bekämpfung der WED-Kriminalität zuständig ist.
Zu den polizeilichen Feststellungen im Einzelnen: Die Anzahl der vollendeten Wohnungseinbruchdiebstähle und Versuchstaten für die Monate Januar bis einschließlich November ist von 7.514 in 2015 auf 6.051 in 2016 gesunken. Die Einbruchszahlen im Monat November sanken von 2015 mit 1.230 Taten auf 788 Taten in 2016. Es hat aber aktuell einen Anstieg um rund 170 Taten von Oktober auf November 2016 gegeben. Auch Kiel und das Kieler Umland waren in den vergangenen Tagen wieder stärker belastet.
Ein wichtiger Hinweis zu den verwendeten Daten: Es handelt sich um aktuelle Lagedaten aus dem Vorgangsbearbeitungssystem der Landespolizei, nicht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Aktuelle Lagezahlen eignen sich für operative Zwecke und gewinnen aufgrund ihrer zeitnahen Erfassung zunehmend an Bedeutung. Sie stellen die tatsächlich durch die Polizei aufgenommenen Einbrüche dar. Sie haben aber als "Eingangsstatistik" keine PKS-vergleichbare Qualität. Sie liefern andere Zahlen als die Ausgangsstatistik PKS. Die Darstellung von Lagezahlen aus dem polizeilichen Vorgangsbearbeitungssystem erfolgt nach dem Erstelldatum des Vorgangs
Im Unterschied hierzu sind die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik die erste Wahl für strategische Informationen zur bekanntgewordenen Kriminalität. Bundesweit einheitlich erfasste Zahlen dieser Ausgangsstatistik garantieren die erforderliche Qualität. Sie können aber ausschließlich zur Analyse vollständiger Berichtszeiträume (Kalenderjahr) herangezogen werden. Eine unterjährige Interpretation der PKS hat keinerlei Aussagekraft.
"Im Vergleich zum Vorjahr ist die festgestellte Tendenz nach wie vor erfreulich. Wir müssen aber auch feststellen, dass sich die Täter die besonderen Tatgelegenheiten in der dunklen Jahreszeit verstärkt zunutze machen. Unser Appell an die Bürgerinnen und Bürger ist daher: Seien Sie wachsam. Achten Sie auf verdächtige Personen in Ihrer Nachbarschaft. Scheuen Sie sich nicht, sofort 110 zu wählen, wenn Sie verdächtige Beobachtungen machen. Schaffen Sie für die Täter keine Tatgelegenheiten. Einbrecher brauchen nur wenige Minuten für ihre Tat. Deswegen ist es besonders wichtig, Haus und Wohnung wirksam zu sichern und auch bei kurzer Abwesenheit immer zu verschließen", so Kriminaldirektor Bretsch.
Weitergehende Tipps und Hinweise hierzu bietet die Polizei zum Beispiel über die Internetseite www.polizei.schleswig-holstein.de, Rubrik Einbruchschutz.
Kriminaldirektor Bretsch: "Erneut stellen wir fest, dass der Hamburger Rand besonders betroffen ist. In den Kreisen Stormarn, Pinneberg und Segeberg hat sich die Anzahl der Einbrüche im November gegenüber Oktober um fast 75 % erhöht. In Teilbereichen der Kreise Stormarn und Segeberg wurden deshalb Anhalte- und Sichtkontrollen angeordnet. Wir dürfen dort Personen kurzzeitig anhalten und mitgeführte Fahrzeuge einschließlich deren Kofferräume oder Ladeflächen in Augenschein nehmen. Anhalte- und Sichtkontrollen verbessern unsere Erkenntnislage zum Beispiel zum Bewegungsverhalten von Tätern. Im Landeskriminalamt werden die Kontrollmeldungen aus dem ganzen Land ausgewertet. Aus dieser Auswertung ergeben sich viele Hinweise auf Personen, die wiederum zu konkreten Ermittlungsverfahren führen. Diese können dann zur Festnahme von Tätern führen. Dadurch legen wir Tätern das Handwerk und können weitere Einbrüche verhindern."
Weitere Informationen zum polizeilichen Konzept zur Bekämpfung der Wohnungseinbrüche finden Sie hier: www.polizei.schleswig-holstein.de, Rubrik Einbruchbekämpfung. Die Polizeidirektion Ratzeburg führt auch weiterhin ihr Pilotprojekt zur Darstellung von Tatschwerpunkten fort. Die Bürgerinnen und Bürger aus dem Großraum Reinbek und Ahrensburg können sich regelmäßig und aktuell über die Facebookseite der Polizeidirektion Ratzeburg informieren (https://www.facebook.com/Polizei-Herzogtum-Lauenburg-und-Stormarn-799365576797010/).
Auf allen Fanpages der Polizeidirektionen werden in der Adventszeit Videos zur Einbruchprävention angeboten. Auch hier können sich die Bürgerinnen und Bürger stets aktuell darüber informieren, wie man Haus und Wohnung vor Einbrechern sicher machen kann.
Rückfragen bitte an:
Torge Stelck 0431/160-61400 (LPA)
Carola Jeschke 0431/160-4051 (LKA)