Dillenburg (ots) -
Herborn: Mit einer Kranzniederlegung und einer Gedenkminute erinnerten Polizistinnen und Polizisten an ihren vor einem Jahr getöteten Kollegen Christoph Rehm.
Am Morgen des letztjährigen Heiligabends riss eine unfassbare Tat unseren Kollegen Christoph Rehm aus dem Leben. Gemeinsam mit seinem Kollegen sollte er die Personalien eines Schwarzfahrers am Herborner Bahnhof feststellen. Dort angekommen, griff der 28-Jährige sofort die Polizisten mit einem Messer an. Von mehreren Messerstichen getroffen, schoss Christoph zweimal auf den Angreifer und konnte so weitere Übergriffe auf seinen Kollegen verhindern. Christoph Rehm erlag noch auf dem Bahnsteig seinen schweren Verletzungen. Sein Kollege wurde schwer verletzt und ist bis heute nicht in den Dienst zurückgekehrt.
Neben den Kolleginnen und Kollegen der Polizeidirektion Lahn-Dill und aus anderen Polizeidienststellen, nahmen der Hessische Innenminister, Peter Beuth, der Präsident des Polizeipräsidiums Mittelhessen, Bernd Paul, sein Vertreter Polizeivizepräsident Peter Kreuter, die Leiter aller Dienststellen der Polizeidirektion Lahn-Dill, der Bürgermeister der Stadt Herborn, Hans Benner, der Landrat des Lahn-Dill-Kreises, Wolfgang Schuster, der Leiter der Staatsanwaltschaft Limburg, Michael Sagebiel, der Vorstand des Vereins Pro Polizei Herborn, Polizeipfarrer Horst Daniel, Pfarrer André Best, Caroline Dietrich von der Notfallseelsorge sowie eine Abordnung der Bundespolizei mit der Leiterin der Bundespolizeiinspektion Kassel, Polizeioberrätin Sonja Koch-Schulte, an der Gedenkveranstaltung teil.
Polizeidirektor Rolf Krämer machte in seiner Begrüßung deutlich: "Tot ist nur, wer vergessen ist! - Wir werden Christoph Rehm ein ehrendes Andenken erhalten."
Der hessische Innenminister Peter Beuth verdeutlichte in seiner Ansprache, dass diese unfassbare Tat den Angehörigen den Sohn, den Vater und den Partner und der Polizei einen beliebten Kollegen genommen habe. Auch der durch diesen Einsatz verletzte Kollege und dessen Angehörige leiden noch heute unter den Folgen dieses sinnlosen Angriffs.
Das tragische Ereignis an Heiligabend 2015 hatte über die Grenzen Hessens hinaus eine beispiellose Welle der Betroffenheit und Anteilnahme ausgelöst. Dies macht deutlich, welchen Rückhalt die Polizei in großen Teilen der Bevölkerung hat.
Nach der Kranzniederlegung durch den Minister und von Pro Polizei Herborn sowie einer Gedenkminute, gingen die Teilnehmer in aller Stille auseinander.
Der Täter wurde im Dezember vor dem Landgericht Limburg wegen Mordes und versuchten Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht erkannte zudem auf die besondere Schwere der Schuld. Der Richter sprach von einem "brutalen und erbarmungslosen Vorgehen des kampferprobten Angeklagten". Die Tat sei "zutiefst verachtenswert".
Guido Rehr, Pressesprecher
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