Hameln (ots) - Am gestrigen Tage wurden in Holzminden mehrere ältere Mitbürgerinnen durch angebliche Polizeibeamte angerufen, und anschließend zu ihrem privaten Umfeld, ihrer Lebenssituation und den wirtschaftlichen Verhältnissen befragt.
Unter der Vorgabe, dass die Angerufenen wichtige Aussagen bei der Polizei zu einer angeblichen Festnahme machen müssten, bzw. dass bei den festgenommenen Tätern Hinweise auf die Person der Angerufenen und deren Bankdaten gefunden worden seien, fragten angebliche Polizeibeamte die angerufene Senioren gezielt nach ihrer Wohnsituation, den vorhandenen Geldmitteln, Wert- und Schmuckgegenständen aus, bevor das Gespräch beendet wurde.
Mit einer anderen Masche hatten die Anrufer dann doch Erfolg. Hier wurde gegenüber einer 72-jährigen Seniorin aus dem Jugendgarten in Holzminden behauptet, dass die Polizei gegen einen Bankmitarbeiter ermittle, und in diesem Zusammenhang auch die Bankdaten der Angerufenen bekanntgeworden seien. Auch in diesem Fall wurde die Angerufene zu ihren sonstigen Vermögensverhältnissen befragt und im Verlauf des weiteren Gespräches um ihre Mithilfe unter Zurverfügungstellung von Bargeld gebeten. Von der Richtigkeit der Aussagen der vermeintlichen Polizeibeamten überzeugt, hob diese dann bei ihrer Bank eine größere Menge Bargeld ab, welches sie dann - Stunden später, während derer sie fortlaufend durch die Täter telefonisch kontaktiert wurde - gegen 17.00 Uhr an einem verabredeten Platz vor ihrem Haus ablegte. Wann genau da Geld abgeholt wurde, steht derzeit nicht fest.
Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei den Angerufenen ausschließlich um ältere Frauen, die offensichtlich gezielt aus dem Telefonbuch herausgesucht wurden.
Bei den Anrufern soll es sich um einen Mann und eine Frau gehandelt haben, die zwar leise, aber in akzentfreiem Deutsch gesprochen hätten. Die Telefonnummer der Anrufer war jeweils unterdrückt.
Die Vorgehensweise mittels der sog. "Call ID Spoofing-Dienste", bei der die Telefonnummer der Polizei über ausländische Telefonanbieter generiert wird und so dem Angerufenen suggeriert wird, dass die Polizei der Anrufer sei, fand diesmal keine Anwendung.
Die Polizei Holzminden gibt daher nochmals nachfolgende dringende Ratschläge:
Hinsichtlich der Anrufe und der Tat vom gestrigen Tage laufen die Ermittlungen der Polizei derzeit auf Hochtouren. So werden u.a. Anwohner aus dem Jugendgarten konkret zu auffälligen Fahrzeugen und Personen befragt. Darüber hinaus bittet die Polizei all diejenigen, bei denen ebenfalls derartige Anrufe eingegangen und die ggf. auch geschädigt sind, als auch Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu den Vorkommnissen im Jugendgarten geben können, sich umgehend mit der Polizei in Holzminden (05531/958-0) in Verbindung zu setzen.
Im Auftrag
gez. - Schramm -
Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
Leiter ESD
Burkhard Schramm
Telefon: 05531/958-122
E-Mail: burkhard.schramm@polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de/dienststellen/pi_hameln_pyrmont_holz
minden/