60 Jahre Geschwindigkeitsmessung – ein Jubiläum nicht für Jedermann!
OBERFRANKEN. Vor 60 Jahren setzten Kollegen in Nordrhein-Westfalen erstmals ein technisches Gerät zur Geschwindigkeitsmessung ein. Seit dieser Zeit sorgen die mobil oder fest verbauten Anlagen in der Gesellschaft immer wieder für Diskussionen. Wir sehen die Überwachung der Geschwindigkeit neben den allgemeinen Verkehrskontrollen und der vielfältigen Präventionsarbeit als unverzichtbares Instrument für die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ist nach wie vor die Hauptunfallursache Nummer eins. Den finanziellen Aspekt wollen wir allerdings auch nicht unterschlagen.
Wir müssen hier allerdings allen Kritikern entgegenhalten:
„Wir drücken nicht auf den Auslöser!“
Messgeräte früher und heute
Am 21. Januar 1957 begann die Polizei in Nordrhein-Westfalen mit der technischen Verkehrsüberwachung. Seit dem hat sich viel getan. Die Technik zur Geschwindigkeitsüberwachung ist bei der Oberfränkischen Polizei längst digitalisiert. Dort wo zuvor bereits der Aufbau einiges abverlangte, ist die heutige Technik bereits nach kurzer Zeit einsatzbereit. Aber auch der Verkehrsraum sowie die Quantität und Qualität der Fahrzeuge haben sich verändert. Waren im Jahr 1960 rund 8 Millionen Fahrzeuge in Deutschland zugelassen, sind es derzeit annähernd 55 Millionen.
In Oberfranken starben im Jahr 2015 bei knapp 2000 Geschwindigkeitsunfällen (Gesamtunfälle 31.233) leider 18 Menschen, über 1000 wurden verletzt. Die Verkehrsstatistik zeigt einmal mehr, dass überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit bei schweren Verkehrsunfällen mit Toten und Schwerverletzten die Hauptunfallursache Nummer 1 ist.
Kontrollen müssen deshalb sein. An Unfallschwerpunkten, Bereichen in denen besonders die schwächeren Verkehrsteilnehmer (Kinder und Senioren) unterwegs sind oder auf kurvenreichen und unfallträchtigen Verkehrswegen hat die oberfränkische Polizei im Jahr 2015 annähernd 107.000 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Bayernweit waren es rund 1,1 Millionen. Zudem führen in Oberfranken auch verschieden Gemeinden Geschwindigkeitsüberwachungen durch.
Radarfoto mit Figur Sesamstraße
In all den Jahren deckten die Messanlagen nicht nur Geschwindigkeitsverstöße sondern auch das ein oder andere Verbrechen sowie Seitensprünge auf. Einzelne Autofahrer gerieten nach den ungewollten Fotoaufnahmen derart in Rage, dass Radaranlagen auf unterschiedlichster Weise beschädigt und zerstört wurden. Aber auch Bilder zum Schmunzeln bekommen die Kolleginnen und Kollegen immer wieder zu sehen. So „erwischte“ es auf der A9 bei Bindlach auch eine Figur aus der Sesamstraße. Allerdings stellte sich bei genauer Betrachtung heraus, dass das Fahrzeug rechtsgelenkt war und die Figur lediglich auf dem Beifahrersitz saß.
Die Verkehrssicherheit ist ein Schwerpunkt für die Oberfränkische Polizei. Kontrollen werden auch weiterhin im Sinne des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 „Bayern mobil – sicher ans Ziel!“ notwendig sein. Wir wünschen Ihnen allzeit gute und unfallfreie Fahrt.
Ihre Oberfränkische Polizei