Festnahmen nach versuchtem Waffenkauf im Darknet (Stuttgart/Reutlingen/Frickenhausen)-Berichtigung zur Pressmitteilung von heute

Reutlingen (ots) - In unserer PM von heute zu den Festnahmen wegen versuchtem Waffenkauf hat sich bei einer Altersangabe ein Fehler eingeschlichen. Bitte verwenden Sie die nachstehende, berichtigte Version:

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart und des Polizeipräsidiums Reutlingen:

Weil sie über das Darknet Schusswaffen kaufen wollten, ermitteln die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Kriminalpolizeidirektion Esslingen gegen drei Tatverdächtige aus Reutlingen, Frickenhausen und Stuttgart. Die drei Beschuldigten im Alter von 43, 46 und 51 Jahren wurden im Laufe des Donnerstags vorläufig festgenommen. Bei dem 51-Jährigen aus Stuttgart wurden unter anderem zahlreiche legale und illegale Schusswaffen, darunter auch eine Kriegswaffe, aufgefunden und beschlagnahmt.

Auf die Spur der Verdächtigen kam die Kriminalpolizeidirektion Esslingen im Dezember 2016 durch einen Hinweis des Bundeskriminalamts. Durch dortige Ermittlungen war bekannt geworden, dass der 46-Jährige aus Frickenhausen im Darknet Kaufinteresse für mehrere Schusswaffen gezeigt hatte. Durch intensive Cyberermittlungen und zusätzliche, verdeckte Ermittlungen gelang es, auch die anderen beiden Verdächtigen zu identifizieren, bei denen es sich um Bekannte des 46-Jährigen handelt. Am Donnerstag schlugen die Ermittler mit Unterstützung von Spezialkräften des Polizeipräsidiums Einsatz zu und nahmen alle drei Beschuldigten fest. Bei dem 51-jährigen Stuttgarter, von dem bekannt war, dass er als Sportschütze im Besitz von etlichen legalen Schusswaffen ist, war das Spezialeinsatzkommando eingesetzt. Während bei den anschließend auf richterlichen Beschluss durchgeführten Durchsuchungen bei dem Frickenhauser und dem Reutlinger keine erlaubnispflichtigen Schusswaffen aufgefunden wurden, fanden und beschlagnahmten die Ermittler bei dem 51-jährigen Stuttgarter neben 17 legalen Schusswaffen und mehreren Tausend Schuss Munition auch sechs illegale Schusswaffen, darunter eine Maschinenpistole, eine verbotene vollautomatische Schusswaffe und mehrere Schalldämpfer. Eine geladene Pistole hatte der 51-Jährige griffbereit neben sich liegen. Außerdem fanden die Beamten geringe Mengen Betäubungsmittel.

Bei allen drei Beschuldigten beschlagnahmte die Polizei eine Vielzahl elektronischer Datenträger, die noch der weiteren Auswertung bedürfen. Beim 46-Jährigen wurden darüber hinaus fast 30.000 Euro Bargeld und Gold und Edelmetalle im Wert von rund 50.000 Euro vorläufig beschlagnahmt.

Die Beschuldigten, die bislang noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten waren, sind teilweise geständig. Demnach hatte der 46-jährige Frickenhauser, der ebenfalls Sportschütze, aber nicht im Besitz von Waffen ist, vor, insgesamt vier Pistolen mit Schalldämpfer zu erwerben, wobei er in Erwägung zog, zwei davon gewinnbringend weiter zu verkaufen.

Während die beiden jüngeren Beschuldigten nach Abschluss der Einsatzmaßnahmen vorläufig auf freien Fuß gesetzt wurden, soll der 51-Jährige auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart im Laufe des Freitags dem Haftrichter vorgeführt werden. Der Beschuldigte muss sich nicht nur wegen illegalen Waffenbesitzes und Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, sondern auch wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten.

Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen dauern noch an. (ak)

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