BPOLD PIR: Ausschreitungen überschatten Rückreise nach Fußballspiel Chemnitzer FC – Halleschen FC

Chemnitz, Leipzig, Halle/Saale, Pirna (ots) - Nach der Rückreise von knapp 300 Anhängern des Halleschen FC im Rahmen der Begegnung in der 3.Liga zwischen dem Chemnitzer FC und dem Halleschen FC zieht die Bundespolizei negative Bilanz.

Am 4. Februar 2017 fand in Chemnitz die 3.Liga Begegnung Chemnitzer FC gegen Hallescher FC statt. Dabei nutzten ca. 300 Anhänger des Halleschen FC die Zugverbindungen von Halle(Saale) über Leipzig nach Chemnitz.

Dabei verlief die Anreise überwiegend friedlich. In der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) von Leipzig nach Chemnitz mussten vereinzelte Sachbeschädigungen festgestellt werden. So wurden unter anderem Getränkedosenhalter abgebrochen.

Die Rückreise stellte sich unterdessen deutlich ereignisreicher und gewaltbereiter dar.

Nachdem die Masse der 300 bahnreisenden Halle Anhänger den Hauptbahnhof in Chemnitz erreicht hatten, verweigerten diese den bereitgestellten Zug in Richtung Leipzig zu nutzen. Hintergrund waren noch andauernde polizeiliche Maßnahmen gegen eine Kleingruppe der Hallenser auf dem Weg zum Bahnhof.

Während der Wartephase am Bahnhof Chemnitz kam es durch die Hallenser mehrfach zu verbalen Provokationen gegen Polizeibeamte. Darüber hinaus wurde ein Feuerlöscher entleert.

Die tatsächliche Abfahrt des Zuges in Richtung Leipzig scheiterte dann an einer durchgeschnittenen Hydraulikleitung in einem Waggon, welcher durch die Reisenden aus Halle genutzt wurde. In der Folge konnte die Abfahrt erst mit der folgenden Verbindung um 17:31 Uhr, verspätet um 18:00 Uhr, erfolgen.

Im Verlauf der Zugfahrt nach Leipzig kam es zu massiven Sachbeschädigungen in einem Zug der Mitteldeutschen Regiobahn. Bei der Ankunft im Leipziger Hauptbahnhof versuchten Teile der Reisenden Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Hierbei wurde einem Beamten der Bundespolizei gegen den Kopf getreten. Die eingesetzten Kräfte mussten zur Bewältigung der Lage teilweise Schlagstock und Pfefferspray einsetzen. Weiterhin kam es zu zahlreichen Beleidigungen im Rahmen des Umsteigevorganges.

Doch damit nicht genug - die Rückfahrt endete wie sie begann. Nachdem ein Großteil der Reisenden Fußballanhänger den Hauptbahnhof in Halle verlassen hat, wurden die Einsatzkräfte hier mit Flaschen und Steinen beworfen.

Der Einsatz stellt aus Sicht der Bundespolizei bereits in einer sehr frühen Phase der Fußballrückrunde einen negativen Höhepunkt in Mitteldeutschland dar.

Die Bundespolizei ermittelt unter anderem wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung. Zu den Ereignissen in Chemnitz wird darüber hinaus wegen Missbrauch von Nothilfeeinrichtungen sowie Störung öffentlicher Betriebe ermittelt.

Die Bundespolizei hat im Einsatzverlauf mehrere Identitäten festgestellt und wertet gegenwärtig gesichertes Videomaterial aus.

Bildmaterial können Sie dem Twitter Account @bpol_pir entnehmen.

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